Noah Weißhaupt vom SC Freiburg (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Jöran Steinsiek)

Fußball | Bundesliga

"Läuft": Noah Weißhaupt spielt sich beim SC Freiburg in den Fokus

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REDAKTEUR/IN
Anna Klär
AUTOR/IN
Michi Glang

Nach einer Operation in der Sommerpause hatte Noah Weißhaupt beim SC Freiburg lange einen schweren Stand. In den letzten Wochen spielte sich der 22-Jährige dann in den Fokus. Doch Trainer Christian Streich erwartet noch mehr.

Strahlend stand Noah Weißhaupt am vergangenen Samstag in der Mixed Zone des Freiburger Stadions. Und dazu hatte der vielseitige Mittelfeldspieler auch allen Grund. 1:3 hatte der Sport-Club gegen Borussia Mönchengladbach zurückgelegen, als Weißhaupt ins Spiel kam. Neun Minuten später traf er zum Anschluss. In der Nachspielzeit holte er den Elfmeter heraus, den Vincenzo Grifo zum 3:3 verwandelte.

"Ein mega Gefühl", sagte Weißthaupt im ARD-Interview zu seinem ersten Bundesliga-Treffer. "Leider war es zum 2:3, so dass ich nicht richtig jubeln konnte mit den Fans. Aber zum Glück sind wir nochmal zurückgekommen."

Streich hatten die beiden entscheidenden Offensivaktionen gut gefallen. "Er wird kurz angespielt vom Luci (Höler), nimmt ihn einmal kurz mit und schießt ihn dem Torwart über die Schulter unter die Latte. Hervorragend gemacht", sagte der Trainer auf der Pressekonferenz, der sich sehr für seinen Akteur freute. "Er ist präsent beim Elfmeter, wo er gefoult werden muss. Das ist diese Präsenz in der Box."

Weißhaupt und der SC vor der nächsten Aufgabe

Im persönlichen Gespräch schien das Lob etwas knapper ausgefallen zu sein. Was Streich denn zu ihm gesagt habe, wurde Weißhaupt gefragt. "Weiter machen", so die knappe Antwort. Verständlich, steht der Sport-Club doch schon vor der nächsten sportlichen Herausforderung. Am Donnerstag empfangen die Breisgauer den serbischen Klub TSC Backa Topola in der Europa League (Live im Audiostream auf SWR.de/sport). Das Hinspiel hatten die Freiburger dank eines Dreierpacks von Vincenzo Grifo mit 3:1 gewonnen.

Auch Weißhaupt hatte in Serbien 90 Minuten als Linksverteidiger auf dem Platz gestanden, das erste Mal in dieser Saison. In der Sommerpause musste sich der flexible Akteur einer Operation am Ohr unterziehen und kam zunächst nur sporadisch zum Einsatz. "Das hat mich echt zurückgeworfen. Ich habe etwas länger gebraucht, um an meine Fitness ranzukommen."

Trotzdem hat Weißhaupt bereits seine Spuren hinterlassen in dieser Bundesliga-Saison. In nur 184 Minuten hat er bereits drei Scorerpunkte auf dem Konto. Doch da geht noch mehr, ist sich Streich sicher. Weißhaupt könne noch mehr Torgefahr entwickeln, wenn er als "ballferner" Außenbahnspieler in den Strafraum ziehe. "Auch sein Kopfballspiel. Noah ist nicht groß, hat aber eine richtig gute Sprungkraft. Der kann Kopfballtore machen. Und die Dinge verlange ich von ihm, dass er sie probiert umzusetzen. Es muss weiter gehen."

"Es läuft" bei Weißhaupt - auch in der Europa League?

Weißhaupt ist ein echtes Freiburger Eigengewächs. Schon seit 2012 schnürt der 22-Jährige seine Schuhe für den SC, durchlief sämtliche Nachwuchsteams, wurde Junioren-Nationalspieler und schließlich Profi. Das Talent war dem vielseitig Einsetzbaren - Weißhaupt kann auf beiden Flügeln wahlweise offensiv oder defensiver ausgerichtet spielen - praktisch in die Wiege gelegt. Vater Marco war ebenfalls Fußball-Profi, stand unter anderem zwischen 1997 und 2001 beim Sport-Club unter Vertrag.

Der Junior ist derweil schon voll auf das Spiel gegen Backa Topola fokussiert. "Wir müssen auf jeden Fall viel regenerieren. Essen, schlafen, viel mehr auch nicht. Und am Donnerstag geht es direkt weiter im Programm." Weißhaupt darf sich gegen Backa Topola nach seinem starken Auftritt gegen Gladbach berechtigte Hoffnungen auf einen weiteren Startelf-Einsatz machen. Dann würde auch am Donnerstag noch gelten, was Weißhaupt nach seiner persönlich schwierigen Phase schon am am Wochenende festgestellt hatte: "Jetzt läuft es zum Glück."

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