Wohnen im eigenen Schloss

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Ein Film von Catherine v. Westernhagen (Redaktion), Lars Reuter (Kamera), Yannick Gaul (Ton) und Andreas Hebenstreit (Schnitt)

Eigentlich hatte Dachdecker Francy ein Lager für seine Firma gesucht. Dabei stieß er 2011 auf das damals noch völlig marode und entkernte Schloss Kewenig in Körperich in der Eifel. Er verliebte sich in das Schloss aus dem 13. Jahrhundert, inklusive Teich und kleinem Park mit uraltem Baumbestand. Der Luxemburger kaufte es kurz entschlossen zu einem günstigen Preis.

Er konnte seine Frau Denise überzeugen, in das noch intakte Gesindehaus neben dem Schloss zu ziehen und in kleinen Schritten das alte entkernte Gemäuer zu sanieren.

Familienprojekt: Renovierung eines Schlosses

Die ganze Familie, drei Söhne und eine Tochter, packte mit an. Handwerklich geschickt nahmen sie sich zunächst die vier Räume im Erdgeschoss des Schlosses vor. Nach und nach entstand innerhalb von wenigen Jahren eine Traumwohnung im „Jagdschloss-Stil“. Mit viel Zeit und Liebe haben sie historische Schätze wie den Kamin, die Schloss-Türen, den Fliesenboden oder die Buntglasfenster restauriert und in ihren Wohnraum neu integriert.

Denise und Francy haben oft bis tief in die Nacht Räume geplant, passende Möbel im Antik-Stil im Internet gesucht und sich über Bodenbeläge und Vorhänge den Kopf zerbrochen. Ein Schloss einzurichten, ist eine besondere Aufgabe. Deshalb sind sogar die Heizkörper echte Schmuckstücke. Jede freie Minute haben die Weyrichs seither in ihr „Schlossprojekt“ gesteckt.

Nachhaltiges Beheizen der alten Gemäuer

Für die Heizungsanlage des Schlosses hat Francy eine ökologische Lösung installiert: eine so genannte Hackschnipsel- oder Holz-Heizung. Die Hackschnipsel produziert seine Dachdeckerfirma aus Holzabfall selbst. Damit werden sämtliche Gebäude des Schlosses nachhaltig beheizt.

Denise hat auf Schloss Kewenig ihre Liebe zum Gärtnern entdeckt, ein Hobby, das sie hier im ganz großen Stil ausleben kann. Das Schloss ist eine Spielwiese, auf der jeder seinen Bereich hat.

Kunstausstellungen im Schlosspark

Über die Beschäftigung mit Antiquitäten hat das Ehepaar auch begonnen, sich für Kunst aus verschiedenen Epochen zu interessieren. Vor allem die moderne Kunst hat es ihnen angetan. Mittlerweile organisieren sie hochkarätige Kunst- und Skulpturen-Ausstellungen im Schlosspark und haben es auf diese Art und Weise auch wieder für Besucher*innen geöffnet.

Um das Schloss wieder mit Leben zu füllen, veranstalten Denise und Francy in den Sommermonaten auch Konzerte und im Dezember findet regelmäßig ein großer Weihnachtsmarkt statt.

Hochzeiten finanzieren Instandhaltung des Schlosses

Und noch ein schönes neues Hobby haben die Weyrichs für sich entdeckt: in einem Raum direkt neben der Eingangstür haben sie in Absprache mit der Gemeinde ein Standesamtszimmer eingerichtet. Nach den Trauungen sorgen sie mit einem Sektempfang im Park noch für ein paar besondere Momente auf dem Schloss.

Die rund 20 Hochzeiten im Jahr und die Vermietung der Scheunen für Veranstaltungen und Privatfeiern tragen dazu bei, die Kosten für die Instandhaltung des historischen Gebäudes zu Decken. Positiver Nebeneffekt: Die Weyrichs haben durch ihr Schloss immer wieder schöne Begegnungen mit spannenden Menschen.

Schloss Kewenig ist mittlerweile für die Weyrichs zu einem kleinen Mikrokosmos geworden, ein Lebenswerk, das sie mit guten Ideen immer weiter ausbauen wollen.

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Ein Film von Catherine v. Westernhagen (Redaktion), Lars Reuter (Kamera), Yannick Gaul (Ton) und Andreas Hebenstreit (Schnitt)