Hans ist 87 und spielt seit über 70 Jahren Tischtennis beim TSV Herrlingen. Immer mit dem Motto: Gewinnen. Das bringt ihm zahlreiche Preise und Pokale ein. Doch das Highlight seiner Karriere ist eine unvergessliche Begegnung.
Das Ziel ist immer: gewinnen. Egal wann und wie und wo. Ich möchte gewinnen.
Die große Liebe: Tischtennis
Sein erstes Turnier spielt Hans 1951 in Herlingen. Damals noch mit einem selbstgemachten Schläger: „Ein Amerikaner hatte mir einen Tischtennisball geschenkt und dann haben wir gesagt, dass ich jetzt auch einen Schläger brauche. Deswegen habe ich mir aus dem Sperrholz meines Vaters einen Schläger ausgesägt.“ In den folgenden 70 Jahren, hilft Hans die Tischtennis-Abteilung in Herrlingen mit aufzubauen, gewinnt zahlreiche Turniere und Bezirksmeisterschaften und wird in Herrlingen zur Tischtennisikone.
Eine besondere Begegnung in Las Vegas
Sein Highlight bisher: Die Senioren-Weltmeisterschaft 2018 in Las Vegas. Der damals 82-Jährige schafft es unter die Top 32. Besonders in Erinnerung blieb ihm eine Begegnung mit einer jungen Frau. „Ich wollte morgens um 9:00 Uhr trainieren, hatte aber niemand zum Spielen“, erinnert er sich zurück. Eine junge Frau habe ihm dann zugewunken und gefragt, ob sie spielen wollen. „Irgendwann hat sie dann so stark auf den Ball gehauen, sodass ich ihn nicht mehr gewonnen habe.“ Doch Hans Ehrgeiz war gepackt: „Da habe ich mir gedacht: Warte ab, ich treffe auch noch! Beim dritten Mal habe ich es dann geschafft und ihn zurückgeschlagen“, erzählt Hans stolz. Später stellte sich heraus, dass seine Gegnerin die Weltmeisterin bei den Ü45-Jährigen war.
Senioren-WM in Rom
Auch dieses Jahr nimmt Hans wieder an der Senioren-WM teil, diesmal in Rom. Dort tritt er unter anderem im Mixed mit seiner Tochter Petra an. Zusammen kommen sie bis ins Achtelfinale. Sorgen vor einer solchen körperlichen Leistung hat er keine: „Ich bin durchtrainiert und schaffe das.“ Und wenn es dann doch mal zwickt, „dann gehe ich ans Meer und schwimm eine Runde “, erzählt er lächelnd.
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Zweite Heimat: Amerikaner im Schwabenländle
Zac Ryan aus Michigan lebt seit vier Jahren in Stuttgart. Auf Social Media macht er Videos über Kulturunterschiede von Deutschland und seiner Heimat den USA. American Football spielt dabei für ihn eine große Rolle.
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Überlebenskampf: Sturz aus 50 Metern überlebt
Eine Bergwanderung in Neuseeland wird für Johannes aus Stuttgart fast zum Todesurteil. Er stürzte 50 Meter in eine Schlucht und musste sich daraufhin über 20 Stunden schwerverletzt durch die Wildnis kämpfen. Er überlebt, leidet aber noch heute unter den Folgen seiner Verletzungen.
„Direkt nach dem Aufprall auf dem Felsboden habe ich gesehen, wie mein Handy leuchtend neben mir in einem Busch gelandet ist. Im Gegensatz zu mir, hat es keinen Kratzer abbekommen. Aber es hatte leider keinen Empfang.“ (Johannes, 36, aus Stuttgart)
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Eigentlich sollte es nur ein kurzer Ausflug werden. Nur mit einem Wasserbeutel, Sonnencreme, einem Handy und in kurzer Hose mit T-Shirt bekleidet, geht Johannes auf Bergwanderung. Doch als er auf dem Rückweg im Nebel plötzlich ins Leere tritt und rund 50 Meter in die Tiefe stürzt, ist für ihn klar: Das überlebe ich nicht.
Fall ins Bodenlose
„Es hat sich einfach viel zu lange angefühlt. Denn ich kenne das Gefühl des freien Falls – ich bin schon Bungee und Fallschirm gesprungen. Zum Glück haben wohl ein paar Äste meinen Fall gebremst. Noch Monate nach dem Unfall habe ich beim Zähneputzen Baumreste aus meinem Zahnfleisch gezogen.“ Wie durch ein Wunder überlebt Johannes den Sturz. Doch sein rechtes Sprunggelenk bekommt die komplette Wucht des Aufpralls ab.
Letzte Hoffnung: künstliches Sprunggelenk
Im Krankenhaus in Neuseeland wird er zwar gut versorgt, doch der Schaden am Knochen ist nicht wiederherstellbar. Johannes hat bis heute ununterbrochen Schmerzen. Ein künstliches Sprunggelenk aus der Schweiz ist seine letzte Hoffnung wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Um die kostspielige Operation zu ermöglichen, hat seine Schwester ein Spendenkonto auf einer Crowdfunding-Seite eingerichtet. „Bereits am 20. Januar wird meine langersehnte Operation stattfinden. Um die OP nicht aufs Spiel zu setzen, bin ich bereits seit einigen Tagen vorsorglich in Quarantäne.“
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