Tod des Kindes – Lernen mit Trauer zu leben

Stand
Autor/in
Hannah Liesenfeld

Es ist eine Situation, die sich keine Mutter und kein Vater vorstellen möchte: Das eigene Kind stirbt. Nicole aus Mainz ist genau das passiert. Ihr Sohn Leonard starb im Jahr 2014 an den Folgen eines Fahrradunfalls. Da war er 13 Jahre alt.

„Es ist wie ein Loch, was aufgeht und man fällt rein. Es gibt ein Leben davor und danach.“

Nicole, ihr Mann und ihr zweiter Sohn suchten Hilfe im Verein „Trauernde Eltern und Kinder Rhein-Main“ in Mainz. Ein Verein, der sich um betroffene Familien kümmert. Professionelle Trauerbegleiter betreuen die Trauernden zunächst einzeln und in Gruppen. So war es auch bei Nicole. „Es war für mich sehr wertvoll zu erfahren, dass ich nicht die Einzige bin. Dass es auch andere Menschen gibt, denen das passiert ist und die mich verstehen, die meine Gefühle verstehen, meinen Schmerz verstehen, die wirklich wissen, wovon ich spreche.“

Nicole fängt an sich selbst im Verein zu engagieren – zunächst im Vorstand, seit ein paar Jahren auch als ehrenamtliche Vorsitzende. „Ich habe gemerkt, ich fühle mich hier aufgehoben, weil mein Thema hier sein darf, weil mein Kind immer bei mir sein darf. Und auch weil ich hier zurückgeben kann, was ich selbst bekommen habe.“

Mittlerweile gibt es den Verein seit 25 Jahren. Immer mehr trauernde Eltern nehmen Hilfe in Anspruch. Manchmal auch, wenn der Tod des Kindes schon weiter zurückliegt. „Wir weisen niemanden ab. Und ich denke auch immer: Trauer hat kein Ende. Ich kann es nur für mich sagen: Meine Trauer, die hört dann auf, wenn ich selbst versterbe. Vorher nicht.“

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Hannah Liesenfeld