Nicole wird sauer, wenn sie geduzt wird – das ist der Grund

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Nicole ist von Geburt an körperbehindert und sitzt im Rollstuhl. Sie hat eine Spastik, verursacht durch Sauerstoffmangel. Ausbremsen lässt sie sich davon nicht.

„Rollstuhlfahrer = 'Du'! Auch wenn wir tiefer sitzen: Ich wünsche mir Augenhöhe. Dass man Barrieren im Kopf abbaut.“

Großes Problem: Rollstuhlgerechte Toiletten

Nicole arbeitet als Bürokauffrau im Landratsamt Zollernalbkreis, geht gerne mit Freunden aus, besucht Konzerte und reist viel. Trotzdem kommt sie manchmal an ihre Grenzen.

„Die größten Hürden sind eigentlich die Treppenstufen vor Läden und Cafés oder wenn keine hürdenfreie Toilette da ist. Für mich hat es sich dann eigentlich erledigt, denn wenn ich nicht auf Toilette kann – das ist halt schon schwierig.“

New York als Vorbild

„Ich war 2015 in New York und habe erlebt, dass Barrierefreiheit da schon viel selbstverständlicher ist. Zum Beispiel wollte ich in einem Kaufhaus zur Toilette und habe mich gewundert, warum am Rollstuhlklo ewiglange Schlangen von Fußgängern stehen. Am Ende habe ich mitbekommen, dass es dort keine Rollstuhltoiletten in dem Sinne gibt, sondern einfach jede öffentliche Toilette so gebaut ist, dass sie jeder Rollstuhlfahrer nutzen kann. Und diese Selbstverständlichkeit fehlt hier.“

„Nicole glaubt aber nicht, dass Rollstuhlfahrer aus Bösartigkeit vergessen werden. „Der Fußgänger hat im Alltag wenig mit uns zu tun“, sagt sie. „Dann ist es auch normal, dass nicht immer an uns Rollstuhlfahrer gedacht wird. Aber es müsste eigentlich eine andere Einstellung in der Gesellschaft her.“

„Rollstuhlfahrer sollten so normal sein wie Brillenträger.“

„Davon sind wir aber weit entfernt. Ich sag immer: Gelungene Inklusion ist, wenn man nicht mehr darüber sprechen muss.“

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