Reittherapie für Kinder mit Behinderung: Wie Nathalie Hoffnung schenkt

Stand
Autor/in
Zoe Bünnig
Onlinefassung
Felix Zink

Nathalie aus Winnenden-Birkenweiler ist gelernte Osteopathin und Physiotherapeutin. Und ehrenamtlich bietet sie Reittherapien für Kinder mit Behinderung an. Damit hilft sie nicht nur dabei, dass sich die Kinder emotional und physisch stärker werden, sie schenkt auch Hoffnung.

Reiten als Therapie 

Bei der Reittherapie lernen Kinder mit Behinderung spielerisch soziale Interaktion, Kommunikation und können beim Reiten ihre Muskeln stärken. 

Für mich liegt der Fokus nicht darauf, was die Kinder nicht können, sondern darauf, was sie durch die Pferde erleben und wie sie sich verändern. Das ist das Schönste an meiner Arbeit. 

Darum hilft die Reittherapie 

Im Mittelpunkt steht der Umgang mit den Pferden. „Durch die Bewegung des Pferdes werden Impulse an das Nervensystem des Reiters weitergeleitet, die den menschlichen Bewegungsmustern des Gehens entsprechen.“ Dadurch können Kinder, die etwa an Muskelschwäche leiden, spielerisch ihre Muskeln trainieren. Das Tier sorge mit seiner Nähe und Wärme außerdem für eine Grundentspannung und einen hohen Wohlfühlfaktor. 
„Ich habe in der Reittherapie die Erfahrung gemacht, dass die Kinder ganz schnell umswitchen. Der Fokus liegt nicht auf dem, was sie vermeintlich nicht können. Kinder, die nicht sprechen, fangen plötzlich an zu sprechen. Kinder, die ganz unruhig sind, sind plötzlich ruhiger als sonst.“ 

Nathalie liebt Pferde seit ihrer Kindheit 

Als Kind hat Nathalie nie ein eigenes Pferd. Stattdessen hilft sie auf umliegenden Höfen beim Ausmisten der Ställe. Dafür darf sie hin und wieder auf den Pferden reiten. Für sie ist das Reiten ein großer Ausgleich, denn zur Schule geht sie nicht gerne – zu groß der Druck und Zwang. 

Heute ist Nathalie Osteopathin und Physiotherapeutin. Gemeinsam mit ihrem Bruder führt sie eine Praxis in Winnenden-Birkmannsweiler. Die Reittherapie ist lange Zeit nur ein Nebenprojekt, da sie finanziell kaum tragfähig ist. 

Reittherapie trotz hoher Kosten dank eines neuen Vereins 

Nathalie merkt schnell, dass die Reittherapie Kindern helfen kann. Und auch die Nachfrage danach steigt. „Dann habe ich gesagt: Okay, ich suche mal ein paar Leute zusammen, dass wir einen eigenen Verein gründen. Die Idee entstand 2022, daher heißt der Verein Sternstunde 2022.” 

Mittlerweile hat das Team von Nathalie sechs Therapeuten, die rund 50 Kinder betreuen. Der Verein läuft auf Spendenbasis. Das hilft vor allem den Familien, denn die Reittherapie wird nicht von der Krankenkasse übernommen. Jede Familie zahlt so viel, wie sie kann. Das hat auch der Familie von Haris erst ermöglicht, dass ihr Sohn an einer Therapie mit den Pferden teilnehmen zu kann. Haris Geschichte könnt ihr hier finden:

Die Arbeit mit den Kindern treibt Nathalie an: „Das Schöne ist, dass ich von den Familien das Feedback bekomme, wie wertvoll ich für sie und ihre Kinder mit Behinderung bin.“ 

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Zoe Bünnig
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