Jeden Morgen macht Fatma in ihrem Dönerladen in Mainz Teig, nach dem Rezept von ihrer Oma aus der Türkei. Viele andere Dönerläden kaufen einfach Teiglinge, Fatma wollte etwas anders machen. „Ich hatte am Anfang einen Mitarbeiter, der selbst mal einen Dönerladen hatte, er sagte: ‚Keiner macht das so.‘“
Fatma aber zog ihren Traum durch! Vor dreieinhalb Jahren hat sie eröffnet. Eigentlich wollte sie schon vor 13 Jahren einen eigenen Laden aufmachen, aber dann wurde ihre Tochter krank. Senna, ihr ältestes von drei Kindern, hatte akutes Leberversagen, der Grund: eine seltene Erbkrankheit. „Meine Sonne war weg in diesem Moment.“ Sie und ihr Mann Eray haben gerade ihr drittes Kind bekommen und gehen alle gemeinsam mit Senna ins Krankenhaus. Sie bekommt schnell eine Spenderleber.
Für Fatma ist ihr Laden mehr als nur ein Geschäft
Heute kann Senna mit Medikamenten ein fast normales Leben führen. Fatma hat viel Zeit gebraucht, um das zu verarbeiten. Dann entschließt sie sich, nicht mehr zu Hause sitzen zu wollen und eröffnet den Laden: „Das hier ist wie mein Therapieplatz.“ Und noch etwas macht Fatma anders: Sie beschäftigt zwei Frauen und nur einen Mann. Frauenpower im Dönerladen!
Beide waren zunächst Kundinnen im Laden, dann kamen die Frauen ins Gespräch. Alle waren einsam, hatten keine Aufgabe, Fatma fragt sie sofort, ob sie helfen möchten! Ayse und Aydan sind seitdem fester Bestandteil im Laden – und es fühlt sie für alle eher wie eine Familie an als ein Verhältnis zwischen Chefin und Angestellten.
Mit gutem Essen und türkischer Gastfreundschaft konnte Fatma und ihre Mitarbeitenden sich so in kürzester Zeit eine große Stammkundschaft aufbauen, die gerne in den Laden kommt und die hohe Qualität der Lebensmittel zu schätzen weiß.
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