Stimme für die Stimmlosen: Sabine kämpft gegen Tierleid

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Katharina Feißt
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Stefanie Fink

„Wenn es um Tierleid geht, gehe ich auch bis ans Äußerste. Ich lasse mir den Mund nicht mehr verbieten: Meine Stimme für die Stimmlosen.“

Eine TV-Dokumentation über den Handel mit Pelztieren hat das Leben von Sabine komplett verändert: Die heute 55-Jährige wurde, wie sie selbst sagt, "von heute auf morgen" zur Vegetarierin und Tierschutz-Aktivistin. Dabei sei ihr völlig egal, was andere über sie denken. Ihre Glaubenssätze hat sich die heutige Veganerin auf die Haut tätowieren lassen. „Never be silent”, „until all cages are empty” oder „animal rights” heißt es da.

So dachte Sabine nicht immer. Beruflich ging sie zunächst ins Hotelfach, wo sie sich keine Gedanken ums Tierwohl machte: „Hummer und Stopfleber kannte ich von dort. Auch Rumpsteak oder Kalbsleber. Das war völlig normal, weil mir keiner gesagt hat, was dahintersteckt. Das hätte ich gerne viel früher gewusst.“

Genau deshalb klärt die Förderschullehrerin heute aktiv über Tierleid auf. Dafür hat sie 2009 auch den Verein "Schüler für Tiere" gegründet. Die Mitglieder organisieren Info-Stände oder sammeln gemeinsam Müll. Oft muss sich Sabine anhören: „Hilf erst mal den Menschen". Dabei versucht sie mit ihrem Verein auch das, indem sie Kleider für Obdachlose oder Brillen für Afrika sammelt. Denn Sabine ist überzeugt:

„Tierschutz ist Menschenschutz. Und das eine geht nicht ohne das andere.“

2021 bekam sie mit ihrem Verein den Tierschutzpreis Rheinland-Pfalz. Sabine sieht das als Ansporn, weiter aufzuklären. „Die Kuh auf der grünen Weide in der Werbung ist ja nicht die Wahrheit. Was passiert denn bitte mit den Kälbchen? Was passiert mit den Schweinen? Das wird alles nicht erklärt, weil die Wurst ja fertig abgepackt im Regal liegt. Und das ist nicht in Ordnung.“

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