Kifayet war 14 Jahre lang verheiratet, als sie sich von ihrem Mann scheiden lässt. Sie kehrt mit ihren drei Kindern aus der Türkei wieder zurück nach Neuwied und baut sich hier ein Leben auf. Momentan arbeitet sie in Vollzeit als Förderschullehrerin.
Den Alltag zu meistern als Alleinerziehende, genug Geld zu verdienen und dabei den Kindern gerecht zu werden, ist nicht immer einfach. Kifayet hat entschieden, sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu entziehen: „Dann ist es an dem Tag eben kein Drei-Gänge-Menü, sondern nur eine Fertigpizza. Ich mache mich nicht verrückt damit.“
Auch wenn Kifayet positiv an alles herangeht, sind bei ihr Existenzängste immer im Hinterkopf. Sie ist froh, dass sie als Lehrerin arbeiten kann, ist aber manchmal hin- und hergerissen zwischen Job und Familie. Kifayet will ihren Kindern etwas bieten können, wie einen gemeinsamen Urlaub – ohne die Arbeit ginge das nicht. „Es gibt immer Momente, in denen man denkt: ‚Oh Gott es ist gerade so schlimm.‘ Man sollte sich dann fokussieren und sich fragen, was zuerst erledigt werden muss. Danach kommt alles Step by Step. Wenn ich nur Zeit verplempere, indem ich mich stresse, bringt mir das nichts.“