Hassan kommt gebürtig aus Afghanistan und lebt seit sieben Jahren in Deutschland. 2017 macht er eine Ausbildung zum Koch und entdeckt seine Leidenschaft für die badische Küche.

Koch Hassan aus Afghanistan übernimmt Restaurant mit badischer Küche

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Corinna Jähn
Porträt Corinna Jähn.
AUTOR/IN
Sandra Helmeke

Hassan kommt gebürtig aus Afghanistan und lebt seit sieben Jahren in Deutschland. 2017 macht er eine Ausbildung zum Koch und entdeckt seine Leidenschaft für die badische Küche.  

Am liebsten mag ich Schweinehalssteak mit Spätzle und Pilzrahmsoße.  

Ausbildung zum Koch: Liebe zur badischen Küche 

Hassan aus Lahr lebt seit 2016 in Deutschland. Der gebürtige Afghane macht 2017 eine Ausbildung zum Koch und entdeckt seine Liebe zur badischen Küche: „Als ich in Deutschland angekommen bin, habe ich die richtige badische Küche gelernt, in einem badischen Restaurant. Und mein Kochlehrer hat mir alles so gut beigebracht, dass ich weitermachen wollte.” Hassan hat kein Problem damit, dass die badische Küche auch die Zubereitung von Schweinefleisch beinhaltet: „99 % aller Afghanen sind Muslime, die haben schon ein Problem damit, Schwein zu essen. Aber ich persönlich nicht, denn ich bin nicht gläubig.“ 

Hassans Traum vom eigenen Restaurant mit badischen Gerichten 

Hassan erfüllt sich jetzt seinen Traum und führt ein eigenes Lokal. Von sieben Bewerbern hat Hassan Eigentümer Rheinhart am meisten überzeugt: „Mir ist er gleich aufgefallen durch seine Motivation. Und mir war gleich klar: Der Mann hat Format. Und das war ausschlaggebend. Nationalität spielt keine Rolle.“ Das Restaurant war in der Vergangenheit bereits ein griechisches und jugoslawisches Lokal. Hassan will daraus wieder ein traditionell badisches Restaurant machen. „Dann habe ich Wurstsalat mit Bauernbrot. Dann haben wir geräucherte Schwarzwaldforelle mit Meerrettichcreme, Rinderkraftbrühe mit Eierflädle. Das Badische Dreierlei habe ich noch: Ein ganz klassisches badisches Gericht”, liest Hassan aus der Speisekarte vor. Brägele (Bratkartoffeln), Wurstsalat und „Bibbeliskäs“ (Quark mit frischen Kräutern). 

Ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete: „Sie ist wie eine zweite Mama für mich.” 

Unterstützung erhält Hassan seit Jahren von Beate und ihrer Familie. „Ich sage zu ihr manchmal ‚Mama’. Nicht immer, aber sie ist wie eine echte Mama für mich“, erzählt Hassan strahlend. Beate engagiert sich ehrenamtlich für Geflüchtete. „Ich bin die deutsche Mama”, erzählt sie über ihre Beziehung zu Hassan. Beate freut sich, dass Hassan seinen Traum verwirklichen kann: „Er ist genau da, wo er hinwollte. Er hat sich seinen Traum erfüllt: ein eigenes Lokal.“ 

Zufriedene Stammgäste 

Auch die Stammgäste unterstützen Hassan und wünschen sich sogar typische Gerichte aus Afghanistan. „Die badische Küche mag ich sehr. Aber so mindestens ein afghanisches Gericht sollte doch auch dabei sein, das würde mir gefallen“, erzählt Stammgast Heinfried. Stammgast Stefan schließt sich an: „Badisch ist ja auch ein Schmelztiegel: Da ist fränkisch, elsässisch dabei. Also warum in zwei Wochen nicht noch ein afghanisches Dessert. Ich bin gespannt.“ 

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Das Gasthaus "Zum Klotz" kennt man in Lahr. Hier wird seit Jahrzehnten gute badische Küche serviert. Doch dann entschlossen sich die Besitzer das Restaurant abzugeben. Unter den Bewerbern hat sich der afghanische Geflüchtete Hassan Asghari. Er hatte zuvor in in der Region Koch gelernt. Er wird weiterhin traditionell badische Gerichte anbieten, denn genau das hat er gelernt.

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