Thomas Gottschalk bemerkt rein zufällig, dass im Schaufenster einer kleinen Buchhandlung statt seines kürzlich erschienenen Buches „Herbstbunt“ sein Erstlingswerk „Herbstblond“ ausliegt – und zwar in rauen Mengen und zum Ramschpreis von 3,99 Euro. Da verschlägt es ihm fast die Sprache. © SWRAlexander Kluge

Verstehen Sie Spaß?

Daten & Fakten aus 40 Jahren

Stand

Die erste Sendung von „Verstehen Sie Spaß?“ wurde am 31. Januar 1980 live im Ersten ausgestrahlt.

Insgesamt gab es bisher 190 Ausgaben von „Verstehen Sie Spaß?“ – das entspricht sage und schreibe 23.580 Sendeminuten.

Spaß am laufenden Band: Ganze 1.530 Filme mit der versteckten Kamera wurden in Erstausstrahlung gezeigt.

In den letzten 40 Jahren wurden knapp 20.000 Personen von „Verstehen Sie Spaß?“ reingelegt – davon gingen rund 350 Prominente der versteckten Kamera auf den Leim.

Platz 1 der Prominenten, die am häufigsten – nämlich jeweils drei Mal – reingelegt wurden, teilen sich Roberto Blanco, Howard Carpendale, Beatrice Egli, Frank Elstner (der das „Verstehen Sie Spaß?“-Team jedoch einmal enttarnte), Kurt Felix, Helene Fischer, Mike Krüger, Marie-Luise Marjan, Michelle und Uwe Ochsenknecht.

Zwei Mal in die Falle gelockt wurden u.a. Andy Borg, DJ BoBo, Boris Becker, Guido Cantz, Jürgen Drews, Paola Felix, Andreas Gabalier, Thomas Gottschalk, Steffen Henssler, Roland Kaiser, Heiner Lauterbach, Lothar Matthäus, Rosi Mittermaier, Stefan Mross, Christian Neureuther, Birgit Schrowange, Axel Schulz, Ireen Sheer, Otto und Ingo Zamperoni.

Am häufigsten als Lockvogel im Einsatz waren Magier Simon Pierro (26x), Joyce Ilg (8x), Marco Rima (7x), Isabel Varell (6x) und DJ BoBo (4x). Jeweils drei Mal waren Yvonne Catterfeld, Helene Fischer, Heinz Schenk, Alexander Schubert und Hans-Hermann Thielke mit von der Partie.

Als harte Nüsse erwiesen sich Rea Garvey, Joachim Llambi und Frank Elstner. Diese haben vorzeitig Lunte gerochen und ließen das „Verstehen Sie Spaß?“ auffliegen.

Nicht selten ging es bei „Verstehen Sie Spaß?“ hoch hinaus: Der höchste und gleichzeitig außergewöhnlichste Drehort bisher war das Matterhorn. Hier wurde mit großem Aufwand ein Kiosk in luftiger Höhe errichtet, um Bergsteigerlegende Reinhold Messner aus der Reserve zu locken.

Rund 1.000 prominente und nicht prominente Gäste kamen in den vergangenen 40 Jahren zum Talk in die Sendung und konnten sich in den Spaßfilmen, in denen sie freiwillig oder unfreiwillig mitwirkten, in Aktion erleben.

Der Youtube-Kanal von „Verstehen Sie Spaß?“ ist der erfolgreichste im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Er startete 2010 und zählt aktuell über 1,1 Mio. Abonnenten mit rund 882 Millionen Aufrufen. Insgesamt kann man hier 1.130 Spaßfilme anschauen.

Der Aufzug“ mit 10,5 Mio. Aufrufen, gefolgt von „Wörtlich genommen“ (9,3 Mio.) und „Tiefbraun in 15 Minuten“ (8,6 Mio. Aufrufen).

Skurriles aus 40 Jahren „Verstehen Sie Spaß?“

Skurrile Begebenheiten gibt es in der „Verstehen Sie Spaß?“-Geschichte zuhauf – und zweifelsohne gehört der Dreh mit Kurt und Paola Felix für den Clip Bauherren in Not dazu, der ursprünglich gar nicht geplant war. Denn die beiden sollten eigentlich bei einer Radtour im Schwarzwald in die Falle gelockt werden. Da es jedoch am Drehtag wie aus Eimern regnete, wurde kurzfristig umdisponiert und beschlossen, die Moderatoren auf ihrem eigenen Grundstück im Tessin reinzulegen und mit frei erfundenen Bauvorschriften in den Wahnsinn zu treiben. Heute ist dieser Film ein absoluter Klassiker.

Auch Lukas Podolski wäre bei „Verstehen Sie Spaß?“ ein gern gesehener Gast gewesen. Als Lockvogel sollte ihn sein Fußballkollege, der damalige Nationalspieler Peer Mertesacker, aufs Glatteis führen. Alles war aufgebaut und perfekt inszeniert – nur Poldi kam und kam nicht zum vereinbarten Termin mit seinem Freund. Er hatte seine Verabredung ganz einfach „vergessen“ und war mit seiner Familie zum Mittagessen unterwegs. Das Team musste die versteckte Kamera wieder einpacken und unverrichteter Dinge das Set verlassen.

Manchmal laufen die Dinge aus dem Ruder, davor ist auch „Verstehen Sie Spaß?“ nicht gefeit: Beim Rache-Dreh „Chinesen in der Wohnung“ sollte von einem Komplizen die „Lockvogel-Polizei“ gerufen werden. Das hat leider nicht funktioniert, weil die Zielperson selber bereits so in Rage war, dass sie zum Hörer griff und die 110 wählte. Die echte Polizei rückte kurz darauf mit Blaulicht an und wollte die Wohnung stürmen – nur mit viel Überzeugungskraft konnte der Dreh letztendlich gerettet werden.

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Autor/in
SWR