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85 Jahre Kindertransporte nach Großbritannien – Eine Rettung mit Schattenseiten

Stand

Von Autor/in Gabi Biesinger

Am 2. Dezember 1938 kamen 200 jüdische Kinder mit dem ersten Kindertransport aus Deutschland in Großbritannien an. Bis zum Ausbruch des Krieges im September 1939 wurden auf diese Weise rund 10.000 Minderjährige in Großbritannien in Sicherheit gebracht.

Betroffene "Kinder" erzählen ihre Geschichte, darunter der 90-jährige Alfred Dubs, der sich als Lord im britischen Oberhaus kritisch mit der aktuellen Flüchtlingspolitik der britischen Regierung auseinandersetzt.

König Charles III. trifft am 9. November 2023 bei einem Besuch in der Zentralsynagoge (Central Synagogue) im Londoner Stadtteil Marylebone Kindertransport-Flüchtlinge der Association of Jewish Refugees
König Charles III. trifft am 9. November 2023 bei einem Besuch in der Zentralsynagoge (Central Synagogue) im Londoner Stadtteil Marylebone Kindertransport-Flüchtlinge der Association of Jewish Refugees

Auch die Kindertransporte selbst werden inzwischen kritisch diskutiert, insbesondere, dass die britische Regierung nur Kinder, aber nicht deren Eltern aufnahm, von denen dann viele von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

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Am 9. November 1938 zettelten die Nationalsozialisten die sogenannte "Kristallnacht" an: einen angeblich spontanen Gewaltausbruch gegen jüdische Menschen und Geschäfte.

Nationalsozialismus Geraubte Ideen – Wie die Nazis jüdische Bücher arisierten

Ob Kochbuch oder juristischer Kommentar – viele deutsche Verlage entzogen ihren jüdischen Autorinnen und Autoren in der Nazi-Zeit die Rechte an ihren Büchern und ersetzten ihre Namen durch sogenannte „arische Verfasser“. Erst seit Kurzem wird dieser geistige Diebstahl aufgearbeitet.

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Sachbuch | Gespräch Historiker: Der SC Freiburg war nicht nur passiver „Spielball“ der Nationalsozialisten

„NS–nahes Gedankengut war schon vor 1933 beim SC Freiburg vorhanden“, sagt der Historiker Robert Neisen in SWR Kultur am Mittag.
Zusammen mit seinem Kollegen Andreas Lehmann hat er in der Studie „Spielball der Ideologie?“ den SC Freiburg in der Zeit des Nationalsozialismus unter die Lupe genommen.
Eines der Ergebnisse: Der Verein habe sich auch nach 1933 stark einspannen lassen und sei durchaus nicht nur ein passiver „Spielball“ gewesen.

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"Not my king!" Solche Parolen muss der neue britische König Charles III. anhören. Der Rückhalt für die Monarchie bröckelt, auch im Commonwealth.

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