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Putins rote Linie – Wem gehört die Krim?

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Martin Durm diskutiert mit
PD Dr. M. Marcus Keupp, Dozent Militärökonomie, Militärakademie an der ETH Zürich
Dr. Andreas Umland, Politologe, Stockholm Centre for Eastern European Studies
Prof. Dr. Gwendolyn Sasse, Wissenschaftliche Direktorin Zentrum für Osteuropa - und internationale Studien, Berlin

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Die Krim sei für Russland „heilig", sagt Putin ein ums andere Mal. Die Krim werde zurück erobert, hält der ukrainische Präsident Selenski dagegen.

Klar ist: Beide Seiten können es nicht hinnehmen, dass die Halbinsel unter der Kontrolle des jeweils anderen steht. Die annektierte Halbinsel ist für Moskau militärisch und ideologisch bedeutsam. Doch anhaltende ukrainische Angriffe schwächen die russische Position auf der Krim.

Wie groß ist dort das Eskalationspotential? Und bröckelt nach 18 Monaten Krieg die Unterstützung des Westens für die Ukraine?

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18.3.2014 Putin erklärt nach Annexion: "Die Krim gehört zu Russland"

18.3.2014 | Jahrzehntelang gehörte die Krim zur Ukraine – was für Moskau kein Problem war, solange es die Sowjetunion gab. Und auch danach nicht, solange in Kiew moskautreue Regierungen saßen, die die russische Kontrolle über den Militärhafen Sewastopol nicht gefährden.
Konflikte zwischen der Krim und der Zentralregierung in Kiew gibt es immer wieder, denn die russischsprachige Bevölkerungsmehrheit auf der Halbinsel fühlt sich Russland stärker verbunden als der Ukraine.
Die Ereignisse eskalieren im Februar 2014. In Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, kommt es zu Massenprotesten gegen die prorussische Politik von Präsident Wiktor Janukowitsch. Janukowitsch wird gestürzt und setzt sich nach Russland ab. Der proeuropäische Oleksandr Turtschynow übernimmt als Übergangspräsident Ende Februar die Regierungsgeschäfte, zusammen mit Arsenij Jazenjuk als Ministerpräsident.
Um die gleiche Zeit beginnt Russland mit der Annexion der Halbinsel Krim. Sie ist zunächst als Machtübernahme lokaler russischsprachiger Krimbewohner getarnt, bevor die russische Armee auch nach außen hin sichtbar wird. Am 18. März 2014 feiert Russlands Präsident Wladimir Putin öffentlich die Annexion, die aus seiner Sicht eine Reparatur historischer Fehlentscheidungen darstellt. Seine Rede sorgt für Aufsehen, denn er holt historisch weit aus. Er sagt allerdings auch, dass, entgegen der Befürchtungen des Westens, der Krim nicht noch weitere Regionen folgen werden.
Sein Versprechen, die Ukraine nach der Annexion der Krim nicht weiter anzutasten, bricht er spätestens mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022.

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SWR