Die Bundesländer Hessen und Bayern haben bereits eine Abschussprämie eingeführt: Rund 100 Euro pro Wildschwein können die Jäger bekommen, wenn sie die Tiere in bestimmten Randzonen erlegen. So will beispielsweise der Landkreis Darmstadt-Dieburg die Seuche eindämmen.
Die Jäger müssen die erlegten Schweine nach den Vorgaben des Veterinäramts entsorgen und darauf achten, dass ihre Hunde nicht mit ihnen in Kontakt kommen.
Zahl der Wildschweine im Kreis Mainz-Bingen reduzieren
Der Jagdmeister des Landkreises Mainz-Bingen Ulrich Jung hätte ebenfalls gerne eine Abschussprämie. In seinem Landkreis sind in der Region Oppenheim, Dienheim, Guntersblum etwa 30 infizierte Wildschweine gefunden worden.
Von Mainz bis kurz vor Worms 40 Kilometer Elektrozaun gegen die Schweinepest
In Rheinhessen ist bei einigen Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden. Ein Elektrozaun soll verhindern, dass sich die Seuche ausbreitet.
Das Kerngebiet ist inzwischen zwar umzäunt, aber es könnte trotzdem sein, dass das Virus auch auf der anderen Seite des Zauns um sich greift.
Das Virus hält sich mindestens neun Monate.
Wenn Tiere verenden und nicht entdeckt werden, können sich andere noch mehrere Monate infizieren, wenn sie mit Blut oder Knochen des Kadavers in Kontakt kommen, sagt Jung. Deswegen sei es wichtig, dass man alle Wildschweine erwische. Normalerweise würden Jäger Frischlinge und kleine Jungtiere verschonen, aber um die Seuche zu bekämpfen, sollten auch sie geschossen werden, meint er.
Noch keine infizierten Wildschweine gefunden Schweinepest - Kreis Mainz-Bingen hat jetzt Kadaversammelstellen
Der Landkreis Mainz-Bingen hat zwei Sammelstellen für tote Wildschweine eingerichtet. Damit soll verhindert werden, dass sich die Afrikanische Schweinepest weiter ausbreitet.
Im Kerngebiet bei Oppenheim versuchen die Jäger derzeit noch lebende Wildschweine an Futterstellen zu locken, dort werden sie von Kameras erfasst. "Wenn zehn Tage lang keine Wildschweine gesehen werden, müssen wir nochmal in den Büschen und im Dickicht der Bäume nach Kadavern suchen", sagt Jung.
Umweltministerium müsste Abschussprämie empfehlen
Formal müsste der Landkreis Mainz-Bingen eine Allgemeinverfügung erlassen, damit eine Abschussprämie eingeführt werden könnte. Allerdings sind dafür Abstimmungen mit dem Land nötig, mit dem für Tierseuchen zuständigen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität. Offiziell wird dort aber noch nicht über eine Abschussprämie nachgedacht.