Michael Reith (SPD), der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim (Rhein-Pfalz-Kreis), sagte dem SWR, die Frau aus dem Kreis Bad Dürkheim habe das Geld in zwei Raten gezahlt. Anfang letzter Woche gingen zunächst 20.000 Euro auf dem Konto ein. Am Freitag folgte der Rest von genau 31.270 Euro. Der Rechtsanwalt der Verbandsgemeinde prüfe nun, ob von der Ex-Mitarbeiterin noch Zinsen verlangt werden.
Schadenersatzklage war bereits vorbereitet
Mitte August wurde eine Schadenersatzklage gegen die Frau vorbereitet. Die Kommune wollte so an das veruntreute Geld kommen, auch weil Ende des Jahres die Ansprüche verjährt wären. Zurückgezahlt hatte es die ehemalige Gemeindemitarbeiterin Mitte August noch nicht. Nun aber kann die Gemeinde Lambsheim sofort über das erstattete Geld verfügen, zum Beispiel für den Unterhalt des Baggersees.
Ex-Mitarbeiterin vermeidet Gefängnis
Das Amtsgericht Frankenthal hatte die ehemalige Gemeindemitarbeiterin der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim im Juli zu einer Bewährungsstrafe von elf Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem verfügte das Gericht, dass sie die veruntreuten Parkgebühren zurückzahlen muss und setzte ihr dafür eine Frist von einem Monat. Bei einer Fristüberschreitung hätte die Frau ihre Haftstrafe möglicherweise antreten müssen. Um den Aufenthalt im Gefängnis zu vermeiden, darf sie sich nun drei Jahre lang nichts mehr zu Schulden kommen lassen, denn drei Jahre dauert die Bewährungszeit.
Mehrere Jahre verschwanden die Münzen
Die Ex-Mitarbeiterin der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim hatte zwischen 2018 und 2020 genau 51.270 Euro an Münzen aus den Parkscheinautomaten am "Baggersee-Nachtweide" in Lambsheim für sich abgezweigt. Der See ist ein beliebtes Naherholungsgebiet im Rhein-Pfalz-Kreis. Daher wird der Parkplatz am Weiher stark frequentiert.
Bürgermeisterin freut sich über das Geld
Nach nun gut vier Jahren ist das veruntreute Geld also zurück auf dem Lambsheimer Konto. Ortsbürgermeisterin Barbara Eisenbarth-Wahl (CDU) freut sich natürlich darüber. "Viele Leute haben mich auf der Lambsheimer Kerwe darauf angesprochen. Sie hatten gar nicht mehr daran geglaubt, dass das Geld irgendwann noch gezahlt wird", sagte die Bürgermeisterin dem SWR. Die Gemeinde müsse jedes Jahr viel Geld für das Lambsheimer Naherholungsgebiet aufwenden. Zum Beispiel stehe jetzt an, zwei weitere Parkflächen zu erschließen. Das System der zwei Parkscheinautomaten sei übrigens inzwischen umgestellt: die parkenden Autofahrer könnten die Gebühren auch per Karte bezahlen. Doch auch die Münzfunktion gebe es noch bei den Automaten, erzählt die Ortschefin.