Am 26. November war zwischen Boppard und Spay ein Wildschweinkadaver am Rhein gefunden worden, bei dem die afrikanische Schweinepest nachgewiesen wurde. Wie der Rhein-Hunsrück-Kreis nun mitteilte, war dies im Kreis aber bislang das einzige infizierte Schwein.
Das Umweltministerium in Mainz hatte zuvor mitgeteilt, dass das Friedrich Löffler-Institut das Virus bei dem toten Tier festgestellt hatte. Nach Einschätzung des Kreises wurde das gefundene Wildschwein aber von weiter flussaufwärts angeschwemmt.
Tier wurde von rheinaufwärts angeschwemmt
Diese Vermutung hatte kurz nach dem Fund schon Kreisjagdmeister Thomas Köhrer geäußert. Er sagte: "Es ist auch vorstellbar, dass das Tier über den Rhein aus einem Gebiet angeschwemmt wurde, wo es schon Fälle der Afrikanischen Schweinepest gibt, wie zum Beispiel aus dem Kreis Mainz-Bingen." Der Kreis bestätigte nun diese Einschätzung. Die Afrikanische Schweinepest war seit Anfang Juli vor allem in den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms aufgetreten.
Gebiet großflächig abgesucht: Keine Sperrzone nötig
Im Rhein-Hunsrück-Kreis habe man deshalb nun auch keine Sperrzone einrichten müssen, so ein Sprecher. Das Gebiet rund um den Fundort am Rhein zwischen Boppard und Spay sei nach der Untersuchung des Tieres sofort mit Drohnen und speziell ausgebildeten Kadaverspürhunden großflächig auf fast 2.000 Hektar abgesucht worden. Weitere tote Tiere habe man aber weder links- noch rechtsrheinisch gefunden.
Bereits am Mittwoch nach dem Fund hatten auch Jäger den Bereich mit einer Drohne und einer Wärmebildkamera kontrolliert. Auch sie hatten laut Köhrer nur einige lebende Wildschweine entdeckt, jedoch keine weiteren Kadaver oder infizierten Tiere.
Gebiet wird weiterhin mit Drohnen und Spürhunden kontrolliert
Dennoch habe der Kreis gemeinsam mit dem Land, angrenzenden Landkreisen, Behörden und Jägern Schutzmaßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. So waren vorsichtshalber Drückjagden, die es am Wochenende rund um Boppard geben sollte, abgesagt worden. Auch werde das Gebiet weiterhin verstärkt mit Drohnen und Spürhunden kontrolliert, heißt es.