9.8.1987

Franz Josef Strauß: "Rechts von der CSU ..."

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SWR2 Archivradio

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"Rechts von der CDU/CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben"

Keine absolute Mehrheit mehr in Bayern – CSU-Übervater Franz Josef Strauß wäre enttäuscht – auch darüber, dass es entgegen seinem Mantra nun doch eine Partei rechts von der CSU gibt.

Der vielzitierte Strauß-Satz stammt aus der Zeit, als mit den sogenannten Republikanern in den 1980er-Jahren eine rechtsnationale Partei im Aufwind war. Hier hören wir den Satz im Original-Kontext vom 9. August 1987.

2.7.1979 Franz Josef Strauß wird Kanzlerkandidat der Union

2.7.1979 | 1979 war es die Bundestagsfraktion, die entschied, dass der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß Kanzlerkandidat werden solle. Dem gingen wochenlange Querelen voraus. Der CDU-Vorsitzende Helmut Kohl stand damit selbst gar nicht zur Debatte. Da er seine schlechten Umfragewerte kannte, hatte er den niedersächsischen Ministerpräsidenten vorgeschlagen. Aber der passte der CSU genauso wenig wie Kohl. Gleichzeitig stand eine Spaltung der Union im Raum, wegen der Differenzen zwischen CDU und CSU, zwischen Strauß und Kohl drohte die CSU immer wieder mit einer Trennung und damit, als eigene Partei bundesweit anzutreten. Am 2. Juli 1979 entschieden die Vorstände der beiden Parteien, dass die Bundestagsfraktion geheim über den Kanzlerkandidaten abstimmen solle. Und das hat sie in der folgenden Nacht dann auch getan, nach einer sechsstündigen heftigen Debatte.

11.1.2002 Angela Merkel lässt Edmund Stoiber Kanzlerkandidat werden

11.1.2002 | 2002 ist Angela Merkel zwar Vorsitzende der CDU, aber ihre Position in der Partei ist noch längst nicht gefestigt, während der bayerische CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber nicht nur in der West-CDU viel Rückhalt hat, sondern auch schon gezeigt hat, dass er Wahlen gewinnen kann. Am 11. Januar 2002 besucht Merkel Stoiber in seiner Privatwohnung in Wolfratshausen. Am Nachmittag verkündet sie das Ergebnis. Was Angela Merkel hier noch nicht verrät: Sie hat Edmund Stoiber für ihren Verzicht eine Bedingung gestellt, nämlich dass sie nach der Wahl Fraktionsvorsitzende wird – anstelle des damals amtierenden Fraktionschefs Friederich Merz. So kam es dann auch. Das Wolfratshauser Frühstück hat auf Wikipedia heute einen eigenen Eintrag – und Edmund Stoiber hat 2021 im Podcast von SWR2 Wissen noch eine persönliche Anekdote dazu erzählt. | http://swr.li/kanzlerkandidat

30.5.2005 „Ich will Deutschland dienen”: Angela Merkel wird Kanzlerkandidatin

30.5.2005 | Am 22. Mai 2005, nach der verlorenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, hat Bundeskanzler Gerhard Schröder vorgezogene Neuwahlen angekündigt. 2002 war er noch gegen Edmund Stoiber angetreten. Jetzt wird CDU-Chefin Angela Merkel neue Kanzlerkandidatin der Union.

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