50 Jahre Woodstock

Fans & Stars Arm in Arm

Stand
Autor/in
Christian Pfarr
Christian Pfarr

Von allen Rockfestivals der "klassischen" Zeit zwischen 1967 und 1973 war Woodstock unbestritten das legendärste, aber eben nicht das einzige. Der verklärte Blick auf die mythenumwobene dreitägige Schlammschlacht im August 1969 überstrahlt in der kollektiven Erinnerung sogar den von Hippie-Idealen inspirierten Summer of Love samt dem Monterey Pop Festival von 1967.

Wenn es im Woodstock-Film eine Szene gibt, die genau das ausmachte, was Woodstock für viele Menschen war und wie sie miteinander umgingen, dann wird die durch den Auftritt von Canned Heat dokumentiert. In diesem Film sieht man, wie ein Fan auf die Bühne klettert und sich neben Sänger Bob "Bear" Hite stellt.

Aus dem Hintergrund wollen schon ein paar Menschen auf diesen Fan springen und ihn achtkantig von der Bühne werfen. Hite hält sie zurück. Statt dessen umarmt er den Fan und singt sein Lied weiter. Der Fan zieht aus der Brusttasche von Hite eine Packung Zigaretten und nimmt sich eine daraus.

Was macht Hite?

Er sucht in seiner Tasche nach Feuer und zündet dem Fan die Zigarette an. Da stehen sie nun gemeinsam auf der Bühne und Canned Heat spielen weiter ihr erstes Stück "A Change Is Gonna Come". In allen Konzerten vor und nach Woodstock wäre man ziemlich rigoros mit diesem Fan umgesprungen.
Schon wenige Monate nach Woodstock ging der Hippie-Traum von friedlichen Miteinander beim berüchtigten Festival von Altamont in einer Orgie von Chaos und Gewalt unter. In Woodstock war alles friedlich. Und mögen es nun 400.000 oder 600.000 Besucher gewesen sein – es kam nicht zu ernsthaften Prügeleien oder ähnlichen Zwischenfällen wie in Altamont. Zu den Titeln, die Canned Heat in Woodstock spielten, gehörten natürlich "On The Road Again" und "Going Up The Country".

Stand
Autor/in
Christian Pfarr
Christian Pfarr