Milan macht aus recyceltem Plastikmüll 3D-Drucker-Filament

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Meike Schalk
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Rieke Spang
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„Wir haben ganz nah am Strand gewohnt und gesehen, wie immer mehr Plastikmüll angespült wurde. Seitdem habe ich das Gefühl, dass man wirklich was machen muss – und zwar nicht in 20 Jahren, sondern jetzt!“

Milan ist überzeugt davon, dass aus Plastikmüll mehr werden kann als graue Parkbänke und Blumenkübel. „Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ist die wichtigste Aufgabe für meine Generation. Und ich finde es unglaublich spannend, Teil davon zu sein.“ Vor knapp zwei Jahren hat er deshalb mit einem Freund angefangen, Plastikmüll einzuschmelzen und mit einem 3D-Drucker in Handyhüllen zu verwandeln. „Es ist einfach ein cooles Gefühl, daraus wieder ein gutes Produkt herzustellen.“

Was nach einer relativ simplen Idee klingt, ist bei genauerer Betrachtung ziemlich kompliziert. Der Müll muss gereinigt und nach Plastikfarben und -sorten getrennt werden. Erst dann kann Milan ihn schreddern und durch seine selbstgebaute Schmelze in Filament verwandeln – eine dünne Plastikschnur, mit der später der 3D-Drucker gefüttert wird.

„Filament ist im Moment ein total gefragtes Produkt, weil es immer mehr 3D-Drücker gibt. Aber es gibt niemanden, der Filament aus Recycling-Material herstellt, weil es einfach nicht wirtschaftlich ist.“ Doch genau das möchte Milan zeigen. „Ich bin überzeugt davon, dass wir das hinkriegen und auch konkurrenzfähig sein können. Fortschritt sollte nicht zulasten von Nachhaltigkeit gehen.“

Aus seiner ehemaligen Schülerfirma ist inzwischen ein richtiges Unternehmen geworden. Über Social Media bekommen sie nicht nur Anfragen für die Recycling-Produkte, sondern auch für die Maschinen, die sie entwickelt haben. „Das ist ja auch das eigentliche Ziel. Es geht nicht darum, Handyhüllen zu drucken, sondern etwas zu bewegen. Wir wollen, dass es insgesamt mehr Recycling gibt. Plastik ist ein wertvolles Material, wir sollten es lieber recyceln als verbrennen.“

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