Aufs Hundebett gekommen – Vom Pfleger zum Geschäftsmann

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AUTOR/IN
Justine Möhl

„Ich liebe Hunde, weil persönlich mein Hund mir jeden Tag mein Leben rettet. Der zieht mich raus und sagt: ‚Ich brauch dich jetzt hier.‘ Es ist ähnlich wie bei der Pflege. Ein Hund braucht dich.“

Björn war schon vieles in seinem Leben: Dachdecker, Rettungssanitäter, Promotion-Jobber und Intensiv-Pfleger von Menschen mit Behinderungen. Der rote Faden im Leben des heute 45-Jährigen war immer: Der Hund. Denn aufgewachsen ist Björn auf einem Bauernhof am Niederrhein – mit Hunden, seitdem er denken kann.

Björn ging also ein paar Umwege – die ihn dann vor 13 Jahren in Mainz an sein bisher berufliches Ziel brachten: „Es war Weihnachten 2009 und ich habe mich mit meinen Eltern an den Tisch gesetzt und gesagt: ‚Wir machen jetzt Hunde-Betten.‘ Ich konnte nähen, meine Eltern waren beide Schneider und ich habe schon mit fünf Jahren an der Nähmaschine gesessen. Wie das geht, weiß ich. Wie man so ein Business aufzieht, da hatte ich überhaupt gar keine Ahnung von! Also habe ich dann die ersten Muster genäht und dann habe ich Hunde-Betten gemacht.“

Björn – ein echter Macher. Sein Bekanntenkreis reagiert erst irritiert: „Alle haben gesagt, ich spinne, alle. Ich habe auch sehr lange auf Lohn verzichtet. Ich habe davon nicht gelebt. Mein Antrieb war, dass ich etwas erschaffen möchte, aus mir heraus, was vorher nicht da war.“

Er eröffnet eine eigene Manufaktur und fertigt seitdem mit etlichen Angestellten Hundebetten nach Maß an – vor allem für Autos. Der Bedarf für seine Nische ist da – denn laut Björn hat sich der Stellenwert von dem Hund in der Familie geändert: „Früher hieß es 'Sitz!', 'Platz!' und es gibt viele, die heute wirklich in ganzen Sätzen mit ihrem Hund reden. Witzig ist: Die Hunde verstehen das meistens. Es sind auch die Namen. Früher war es Hasso, heute ist es Norbert!“

Aber der 45-Jährige Geschäftsmann hat dafür Verständnis: „Meine Hunde hießen Emma, Lola und jetzt Oskar: Ich bin ja selbst so ein Hundeverrückter, der genau so ist!”

46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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Justine Möhl