Für den 16-jährigen Milan von dem Bussche und seinen gleichaltrigen Unternehmerfreund Paul Nehme ist Plastikmüll kein Endprodukt. Sie haben einen Prozess entwickelt, um aus Plastikresten Filamente herzustellen. Aus diesen recycelten Plastiksträngen formt ein 3D-Drucker personalisierte Handyhüllen.
„Das Verfahren gibt es schon, aber das wird halt in China gemacht, auf einer 100 Millionen Euro-Ebene. Wir haben uns die Maschinen angeschaut und haben es so gemacht, dass wir sie selbst hier bauen konnten.“
Und ihre Maschine kann mit der Industrie mithalten. Für Milan steckt nicht nur der Spaß dahinter, eine Maschine zu entwickeln, die funktioniert, sondern ihm ist es auch wichtig, etwas für die Umwelt zu tun. „Ich habe das Gefühl, dass man da was machen muss. Und zwar schnell, nicht in 20 Jahren, sondern jetzt.“
So recyceln die Gymnasiasten zum Beispiel das Ausschussmaterial großer umliegender Firmen, aber auch den Plastikmüll ihrer Mitschüler. Entstanden ist die Idee durch Paul, der schon in der vierten Klasse von 3D-Druckern fasziniert war. Damals hat er sich einen aus Lego gebaut, der Schokoladenfiguren drucken konnte. Später gab es den ersten echten Drucker unter dem Weihnachtsbaum. Damit hat Paul eine Handyhülle entworfen, die so gut war, dass auch seine Mitschüler eine haben wollten. Zusammen mit Milan hat Paul eine Unternehmenswebsite aufgebaut.
Mehr Heimat
46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter
Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“
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