Keine(r) bleibt an Weihnachten allein

Stand

Von Autor/in Maria Thierfelder, Michèle Kraft

Richtig bewusst wurde mir diese bedrückende Stille an Heiligabend nachmittags auf dem Balkon. Diese Stille war sehr, sehr laut.


Nach der Trennung von seiner damaligen Frau stand Christian kurz vor Weihnachten ohne Pläne und ziemlich allein da. Sein Plan daraufhin war, leckeres Essen zu kochen und gute Musik zu hören, aber das hat nicht gereicht. Das Gefühl von Einsamkeit war zu groß. Auf Twitter (heute X) findet er unter seinem Hashtag #keinertwittertallein Menschen, denen es ähnlich geht.

In meiner Naivität habe ich gedacht, ich vermittle jetzt die Leute, die sich bei mir melden und an Weihnachten oder Silvester allein sind, zu anderen Menschen, die Gesellschaft anbieten.


2016 startet er die Initiative „Keine(r) bleibt allein“, bei der er Menschen, die Gesellschaft an den Feiertagen suchen, mit Menschen verbindet, die ihre Türen für Fremde öffnen. Das Konzept wird gut angenommen, heute melden sich bei Christian zwischen 70.000 - 80.000 Menschen, die Interesse haben, teilzunehmen. Dabei kommen rund 8.000 Treffer in ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich zustande.

Für die Vermittlung nimmt Christian seinen gesamten Jahresurlaub


Trotz so vieler Anfragen denkt Christian nicht über technische Unterstützung nach: „Mir haben schon mehrere ITler angeboten, ein Programm, das beim Vermitteln hilft, zu schreiben, aber ich lehne das ab.“ Bis heute machen er und sein vierköpfiges ehrenamtliches Team alles selbst. Es ist wichtig, persönlich mit den Menschen in Kontakt zu sein und reagieren zu können, wenn die Einsamkeit der Menschen so groß ist, dass es ihnen schlecht geht und sie schnell Hilfe brauchen.


Dafür nimmt der Unternehmensberater seinen gesamten Jahresurlaub. Knapp fünf Wochen im Jahr verbringt er jeden November und Dezember damit, Menschen mit anderen Menschen zu verbinden. Selbst an Heiligabend ist nicht Schluss:

Ich bereite dann die Vermittlungen für Silvester vor. Das ist mein Weihnachten.

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