Die 41-jährige Suzana aus Geislingen an der Steige hat im Dezember 2020 ihre erste Corona-Infektion. Sechs Monaten später bekommt sie die Diagnose: Long Covid.
Ich möchte für alle Betroffene sprechen und zeigen: Sie sind nicht allein!
Diagnose: Long Covid und ME/CFS
Suzana erhält sechs Monaten nach ihrer Corona-Infektion die Diagnose: Long Covid. Nach vielen weiteren Untersuchungen erhält Suzana aus der Post-Covid-Ambulanz in Ulm eine weitere Diagnose: ME/CFS, Chronisches Erschöpfungssyndrom. „Es ist schwierig in Worte zu fassen, weil der ganze Körper betroffen ist. Die Symptome wechseln täglich: von Kopfschmerzen bis Ohnmächtig werden, Herzrasen, Grippegefühle, Nerven- und Muskelschmerzen oder Taubheitsgefühlen.” Die Symptome schränken sie ein und sie liegt bis zu 22 Stunden am Tag im Bett. In ihren Arztunterlagen sind sowohl motorische als auch kognitive Beeinträchtigungen aufgeführt.
Wie lebt es sich mit Long Covid?
Suzana lebt allein und ist auf die Hilfe ihrer Freundinnen und Freunde angewiesen. Ein Freund, der sie zu einem Arztbesuch fährt, erzählt: „Es ist nicht schön mit anzusehen: Jeden Tag bemüht sie sich. Es ist schon schwierig.” Nach dem Arztbesuch kommt eine andere Freundin und kümmert sich um den Haushalt, während Suzana eine Pause braucht und sich ins Bett legt. Die Freundin meint: „Früher war sie eine Power-Frau hoch zehn. Sie hatte immer Hummeln im Hintern. Ihre positive Einstellung hat sie nicht verloren, aber sie ist eingeschränkt.” Vor ihrer Diagnose hat Suzana in der Pflege gearbeitet. Heute lebt sie von ihrer Erwerbsminderungsrente: 1.400 € im Monat. Sie erklärt, dass das gerade so reicht, weil sie davon auch Medikamente bezahlen muss, die von der Krankenkasse nicht übernommen werden. „Die letzten drei Jahre waren Horror für mich. Mein Zustand hat sich weiter verschlechtert. Wir Betroffenen bekommen nicht die Unterstützung, die uns zusteht.” Doch Suzana hofft weiter auf eine Verbesserung ihrer Gesundheit.
Mehr Infos zum Thema Long Covid?
Zur Sache hat sich in einer Sendung mit dem Thema auseinandergesetzt. Hier der Link zur ARD-Mediathek: „Fünf Jahre Corona – was bleibt?”. Das Bundesministerium für Gesundheit hat ein Onlineangebot eingerichtet: „BMG - Long Covid” mit weiteren Informationen zu Long Covid.
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