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Die Ulmer Hochschule für Gestaltung – Designer-Schmiede im Wirtschaftswunder

Stand

Von Autor/in Hans-Volkmar Findeisen

Die Schließung der Ulmer Hochschule für Gestaltung Ende 1968 sei „der größte kulturpolitische Fehler der Nachkriegszeit“, befand Lothar Späth als Ministerpräsident Baden-Württembergs.

Gegründet von dem Kreis um Inge Aicher-Scholl sollte die Hochschule ein zweites Bauhaus werden und ein Symbol des demokratischen und kulturellen Neubeginns nach dem Zweiten Weltkrieg. Für das Design der Wirtschaftswunderjahre wurde Ulm zur ersten Adresse. Doch 1968 musste die HfG, von linken Studenten in „Karl-Marx-Schule“ umbenannt, schließen. Wer war schuld am Ende der legendären Einrichtung?

Produktion 2018

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Weil am Rhein

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Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Science Fiction und Design: Wie sieht unsere Zukunft aus?

Der Weltraum hat vor allem die Zukunftsvorstellung in den 60er- und 70er-Jahren geprägt. Schriftsteller*rinnen und Filmemacher*innen begannen damals, Science-Fiction-Szenarien zu entwerfen; die vielleicht bekanntesten, darunter natürlich die verschiedenen Star Trek-Serien. Darin entstand ein ganzes Design-Universum mit Innenausstattungen, die heute Klassiker sind. Irgendwo zwischen pragmatischer Form und bunter Fantasiewelt. Was ist vom utopischen Gehalt dieser Zukunftsdesigns damals geblieben und welche Ideen haben und brauchen wir heute als Gesellschaft?

„Die Neugierde für das Unbekannte, für neue Technologien bleibt heute noch aus dieser Zeit“, meint Susanne Graner, die die Ausstellung „Science Fiction Design“ vom Vitra Design Museum mit kuratiert hat. Auch im Design zeige sich diese Neugierde in einer immer wiederkehrenden Lust, mit neuen Materialien zu arbeiten und Formen auszuprobieren.

Allerdings war damals das Zukunftsbild sehr positiv konnotiert, sagt sie. Es wurden Utopien geschaffen. Heute hingegen gehe es mehr um zukünftige Dystopien, erklärt Friedrich von Borries, Professor für Designtheorie und kuratorische Praxis an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. „Die Szenarien, die wir heute haben, sind beklemmender und weniger begeisternd“, sagt er.

Statt um die Entdeckung fremder Planeten geht es heute um die Eroberung einer virtuellen Welt: Das Metaverse. Eine tolle Möglichkeit für Gesellschaftsentwürfe, sagt Susanne Graner. Das, was das Metaverse gerade anbiete, sei „echt nicht aufregendes“, kontert Friedrich von Borries. Denn es gebe reelle Räume, wie zum Beispiel historische Orte und Gebäuden, die „aufregendere und abgefahrene Räume als das Metaverse erzeugen“.

Wie schaut für euch die Zukunft aus? Habt ihr bereits tolle Möbelstücke aus der Zukunft? Schickt uns eure Meinungen per E-Mail an kulturpodcast@swr.de.

Host: Christian Batzlen, Pia Masurczak
Showrunner: Giordana Marsilio

Links:
Fan-Seiten mit Design-Klassikern aus Star Trek gibt es viele, Star Trek + Design ist eine besonders schön aufbereitete: https://star-trek.design/
Ausstellung „Science Fiction Design: Vom Space Age zum Metaverse”: http://www.design-museum.de/de/ausstellungen/detailseiten/science-fiction-design.html
Friedrich von Borries – „Stadt der Zukunft“ https://www.fischerverlage.de/buch/friedrich-von-borries-benjamin-kasten-stadt-der-zukunft-wege-in-die-globalopolis-9783596704323

SWR2 Tandem Mit gelochtem Geschirr zum Erfolg: Porzellandesignerin Stefanie Hering

Stefanie Hering schätzt gehobene Tischkultur: ihre außergewöhnlichen Designs sollen wie eine Bühne für gutes Essen sein. Auch Weltstars kaufen ihr Geschirr.