Ein Haus mit Ausblick: Clautz und Michel bauen direkt im Weinberg
28 Meter lang und knapp zehn Meter breit: Das sind die Maße des Traumhauses der Winzerfamilie Schott. Größtenteils selbst gebaut, umringt von Reben, mitten im Weinberg in Wallhausen. Mit enormer Eigenleistung haben Clautz und Michel ein lichtdurchflutetes Zuhause gebaut.
Lange Planungsphase für das neue Zuhause
Ihr Holzhaus, ein Rückzugsort für die junge Familie, abseits des trubeligen Winzerlebens, mitten in der Natur. Lange hatten sie mit drei Generationen im Weingut der Großfamilie gelebt. Nach mehr als fünf Jahren Planung und zwei Jahren Bau konnten sie ihr neues Zuhause beziehen. Auf ungefähr 200 m² Wohnfläche leben sie mit ihren Söhnen Bruno und Johann und zwei Katzen.
Offene Räume mit ganz viel Licht
Herzstück des Hauses ist ein großer, offener Raum mit Küche, Essbereich und einem großen Wohnzimmer. Weite Teile des Hauses haben beide selbst geplant und dann mit Hilfe einer Schreinerei realisiert. Lange Fensterfronten lassen Licht hinein und ermöglichen überall den Blick auf die idyllischen Weinberge. Das Haus ist nicht nur von außen aus Holz. Auch im Inneren haben sie mit Böden und Holzdecken ein gemütliches Ambiente geschaffen.
Gemeinsame Zeit als Familie ist wichtig
Hier genießt die Familie es, gemeinsam Zeit zu verbringen, zu reden, Musik zu hören. Auf einen großen Fernseher haben sie verzichtet. Nicht aber auf moderne Technik: Dank Holzdecke konnten ein Beamer und eine Leinwand versteckt werden. Filme schauen ist so auf Knopfdruck möglich.
Nachhaltig gebaut als Niedrigenergiehaus
Durch die Holzständerwände und die Verglasung ist das Haus ein Niedrigenergiehaus. "Tatsächlich ist das Haus vom Energiebedarf her so gering, dass wir hier mit einer Erdwärmeheizung gut klarkommen. Und das haben wir glücklicherweise auch selbst machen können."
Eine DIY-Familie
In der Familie liegt das Selbermachen in den Genen. Schon der Großvater hatte jedes Jahr mindestens ein Bauprojekt. Auch Michels Vater konnte beim Hausbau sehr viel unterstützen. Die Erdarbeiten, die Erschließung, der Innenausbau, die Heizung – vieles haben sie selbst gemacht.
Selber machen und Geld sparen
Damit konnten sie auch Geld sparen. "Wir sind bei ungefähr 500.000 Euro Baukosten rausgekommen. Das ist in etwa das, was wir auch im Vorfeld geplant haben. Wir hätten uns tatsächlich komplett vergaloppiert, wenn wir nicht so viel hätten selbst machen können. Wir gehen davon aus, dass wir so etwa 150 bis 180.000 Euro einsparen konnten", sagt Michel.
Mitten in der Natur statt großes Bauwerk auf dem Berg
Schon vor ungefähr 50 Jahren ist die Familie mit dem Betrieb außerhalb der Ortschaft Wallhausen ausgesiedelt. Stetig entwickeln sie den Betrieb weiter und baue ihn aus. Als Betriebsleiter hätten sie die Möglichkeit, ein Betriebsleiterwohnhaus auch außerhalb eines regulären Wohngebiets zu bauen.
„Das wollten wir aber nicht ausnutzen und irgendeinen riesigen Klotz auf den Berg stellen, sondern wollten versuchen, das Haus so gut wie möglich in die Natur zu integrieren“, erklärt Michel. Mit dem schwarzen Holz ähnelt den umliegenden Rebstöcken. Und mit dem regional typischen grünen Schiefer wollten sie beim Bau die Farben der Natur aufnehmen und das Haus so in den Hang einpassen.
Das Haus ist noch nicht fertig, aber schon längst ein Zuhause
Für die Verkleidung der Fassade mit Schiefer haben sie keinen Handwerksbetrieb finden können. Damit wird das wohl die Feierabend-Tätigkeit der nächsten Jahre. Eilig haben sie es damit aber nicht, so Michel:
„Wir haben noch super viele Projekte vor uns. Und es ist auch ganz schön, dass wir nicht alle Projekte direkt gleich am Anfang lösen konnten, auch wenn man manchmal ungeduldig ist. Aber wir freuen uns auf jeden Fall auf die Zukunft hier in diesem Haus.“
Wohnen im Wahrzeichen: Krämerbrücke Erfurt
Britta Schatton residiert auf drei Etagen auf der längsten durchweg bebauten und bewohnten Brücke Europas, der Krämerbrücke in Erfurt.