Das alte Bauernhaus von Großtante Apollonia

Stand
Autor/in
Katharina Pfänder
Ein Film von
Peter Michaely (Kamera), Michael Kissels (Ton/Kamera) und Dennis Gründel (Schnitt)

Das Erbe der Familie lebendig zu halten – das ist das Ziel von Jens und Viktoria. Das Haus von Viktorias Großtante Apollonia wurde 1716 erbaut und ist inzwischen über 300 Jahre alt. Die junge Familie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das alte Bauernhaus in der Eifel zu sanieren und die Familiengeschichte damit weiterleben zu lassen.

Geerbtes Bauernhaus in neues Zuhause verwandeln

Die Entscheidung, das alte Bauernhaus der Großtante zu ihrem neuen Zuhause zu machen, war schnell gefällt. Viktoria stammt aus dem kleinen Eifeldorf Bruch, in dem Apollonias Haus steht.

Als es die Möglichkeit gab, das alte Haus zu übernehmen, zögerten Jens und Viktoria nicht lange. Jens war zwar klar, dass es viel Arbeit sein wird, das kleine Bauernhaus zu sanieren und zu erhalten. Aber die Lage und die Möglichkeiten, die Apollonias Haus bieten, haben überzeugt.

Durch Umbau und Sanierung mehr Platz schaffen

Für die junge Familie ist das alte Bauernhaus der Großtante ein Raumwunder. Eigentlich sind es nur 130 Quadratmeter auf drei Etagen verteilt. Aber durch geschickten Um- und Ausbau haben sich Jens und Viktoria großzügig Platz geschaffen.

Hilfe hatten die beiden von einem Architektenpaar, einem kreativen Schreiner und der Familie von Viktoria. Der Vater und ihr Bruder haben bei der Sanierung tatkräftig unterstützt. Vieles wollte die Familie selbst machen, auch der Kosten wegen.

300 Jahre altes Haus im Eifeldorf mit langer Familiengeschichte

Das Haus von Apollonia aus dem Jahre 1716 ist eines der ältesten im Eifeldorf Bruch und war schon immer im Besitz der Familie. Viktorias Vater hatte das Haus 1990 von seiner Tante Apollonia geerbt. Die lebte bis zu ihrem Tod jahrzehntelang, bis in die 1980er Jahre in diesem Haus. Kurioserweise wohnte dort immer der Junggeselle der Familie, bis dieser unter der Haube war.

Auch Apollonia lebte als ledige Frau in dem bescheidenen Häuschen. Sie blieb allerdings unverheiratet und kinderlos und lebte so bis zum Schluss dort. Zusammen mit einem Mitbewohner teilte sie sich die kleinen, dunklen und engen Räume und die Küche.

Zwei Umbau-Phasen im alten Haus

Viktorias Vater erbte das Haus, baute es um, renovierte und modernisierte es. Dabei sah man bereits, dass die Grundsubstanz in Ordnung war. In den 1990er Jahren war das Haus dann vermietet. Drei Parteien lebten hier mit insgesamt neun Personen.

2020 haben dann Viktoria und Jens angefangen, das Familienerbe zu sanieren. Viel haben sie nicht verändert, es sollte den alten Charme behalten. Ein bisschen großzügiger sollte es aber schon sein. Wände mussten raus. Und so wurden aus zwei kleinen Stuben im Erdgeschoss ein offener Ess-Wohnbereich. Im ersten Stock entstand ein Arbeitszimmer für beide. Durch das Öffnen der Geschossdecken bekam das Haus Luft nach oben. Die 2,10 m niedrigen Decken sind so kaum zu spüren.

Fundament des alten Hauses auf Felsen gebaut

Apollonias Haus ist "auf Felsen gebaut“" im wahrsten Sinne des Wortes. Auf einer kleinen Anhöhe gelegen, ist es so geschützt vor dem Hochwasser der Salm. Diese plätschert hinter dem Haus meist friedlich. Als in verschiedenen Räumen die Böden für die Fußbodenheizung entfernt werden mussten, kamen Balken zum Vorschein. Sie waren unter den Böden teilweise in den Stein gehauen.

Die Heizung wird mit Holzpellets betrieben. Im Erdgeschoss mit Fußbodenheizung, im ersten Stock des Hauses mit Heizkörpern. Im zweiten Stock konnte die Familie ganz auf eine Heizung verzichten. Da die Etagen offen sind, ist es auch ohne Heizung im Schlafbereich gemütlich warm.

Bauernhaus der Großtante wird neues Zuhause für junge Familie

Viele ältere Menschen im Ort verbinden gute Erinnerungen mit Apollonias Haus auf dem Felsen: nämlich an den Wasserhahn im Hausflur, den jeder einfach benutzen durfte, der Durst hatte. Aber auch Jüngere erinnern sich gern an das Haus.

Längst ist aus dem ehemaligen Junggesellenhaus ein Familienhaus geworden – das von Jens und Viktoria und ihrer kleinen Tochter, die mit Zweitnamen ebenfalls Apollonia heißt. Eine Hommage an die Großtante.

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Autor/in
Katharina Pfänder
Ein Film von
Peter Michaely (Kamera), Michael Kissels (Ton/Kamera) und Dennis Gründel (Schnitt)