Info-Date am Morgen: Historischer AfD-Wahl-Erfolg in Thüringen ++ CDU in Sachsen stärkste Kraft

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Andreas Böhnisch
Andreas Böhnisch steht vor dem Logo von SWR Aktuell.

Erstmals in der Nachkriegsgeschichte ist mit der AfD eine als rechtsextremistisch eingestufte Partei bei einer Landtagswahl stärkste Kraft geworden. In Thüringen liegt sie nach den vorläufigen Ergebnissen auf Platz eins. Die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen sind das Thema des Morgens mit Andreas Böhnisch.

In Sachsen bleibt Ministerpräsident Michael Kretschmer mit seiner CDU stärkste politische Kraft: 31,9 Prozent ist das vorläufige Ergebnis, Kretschmer wird wohl weiter regieren können. Ganz anders Bodo Ramelow (Die Linke): Er ist als Ministerpräsident von Thüringen abgewählt. Seine Partei, die Linke, verlor mehr als die Hälfte der Stimmen und kommt nur noch auf 13,1 Prozent.

AfD fordert in Thüringen Regierungsbeteiligung

Die CDU wurde in Thüringen nur zweitstärkste politische Kraft - hinter der AfD, die die Landtagswahl mit 32,8 Prozent gewinnt. Landeschef Björn Höcke hat gestern Abend in der ARD-Wahlsendung den Macht-Anspruch seiner Partei bekräftigt: "Wir sind bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen. […] Wir werden in der kommenden Woche in den Partiegremien die Lage analysieren und dann darüber entscheiden, wem wir diese Gesprächsangebote unterbreiten." Die AfD in Thüringen will regieren - allerdings will keine andere Partei mit den Rechtsextremen zusammenarbeiten.

BW-Grünen-Fraktionschef Schwarz: "Zäsur für Demokratie"

Auch im Südwesten treiben die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen die Parteien um. In Baden-Württemberg nannte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Andreas Schwarz, den Wahlabend "eine Zäsur für die Demokratie". CDU-Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel sieht seine Partei als einen "Stabilitätsanker". Das schwache Abschneiden der Ampelparteien sei ein "Alarmsignal für die Demokratie". Sorgen auch bei der SPD: Landes- und Fraktionschef Andreas Stoch findet es "beängstigend", dass die AfD stärkste Kraft in Thüringen geworden ist. FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke zieht aus den Wahlen den Schluss, kein Ampelbündnis mehr einzugehen.

RLP-CDU-Landeschef Baldauf: "Politisches Desaster"

In Rheinland-Pfalz spricht der Landesvorsitzende der CDU, Christian Baldauf, von einem "politischen Desaster". Er forderte SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz zum Rücktritt auf. Die Ampelkoalition schade der Demokratie. Die rheinland-pfälzische AfD wertet die Ergebnisse in Thüringen und Sachsen dagegen als grandiosen Erfolg. Alexander Ullrich, Mitglied des Bündnisses Sahra Wagenknecht in Rheinland-Pfalz erklärte, das BSW werde in Sachsen und Thüringen für spürbare Änderungen sorgen.