Ansgar Hehenkamp, Fischereipächter des Laacher Sees steht in seinem Boot auf dem See.  (Foto: SWR)

Felchen aus der Eifel

An Karfreitag frischer Fisch aus dem Laacher See in der Eifel

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An Karfreitag kommt bei vielen traditionell Fisch auf den Tisch. Am besten frisch gefangen aus dem Laacher See in der Eifel. Doch in diesem Jahr hat Klosterfischer Ansgar Hehenkamp wenig Glück mit dem Fang.

Frühmorgens am Laacher See: Zwei Tage vor Karfreitag fährt der Klosterfischer von Maria Laach hinaus auf den See zu drei langen Netzen, die im Wasser liegen. Seit 17 Jahren fängt Ansgar Hehenkamp so die Felchen. Die sind verwandt mit Lachs und Forelle und schmecken auch ähnlich. Er habe eine Art Liebesbeziehung zum See, sagt der gelernte Fluss- und Seenfischer. "Aber der See hat auch seine Launen."

Frische Felchen aus dem Laacher See

Meter für Meter zieht Hehenkamp das Nylonnetz aus dem Wasser und legt es in eine große weiße Tonne. Die ersten Felchen glitzern im Netz. Nach einer Stunde hat der Fischer alle Netze aus dem Laacher See gezogen.

Felchen aus dem Laacher See in einem Korb. Für Karfreitag kaufen viele Menschen in der Eifel frischen Fisch aus dem Laacher See auf dem Markt.  (Foto: SWR)
Für Karfreitag kaufen viele Menschen in der Eifel frische Felchen aus dem Laacher See. In diesem Jahr ist die Ausbeute von Klosterfischer Ansgar Hehenkamp eher mager.

Die Beute ist gering: Neun Fische liegen am Boden des Korbs. Normalerweise fängt er im Frühjahr fünf Mal so viele Felchen. Dann wäre der Korb voll. Diesmal ist sein Fang zu klein, um zum Beispiel das Hotelrestaurant im Kloster Maria Laach und auch andere Restaurants in der Region zu beliefern. Oder die Felchen auf dem Markt zu verkaufen, wo die Kunden Schlange stehen, um für Karfreitag frischen Fisch aus der Region zu kaufen. Denn die Felchen aus dem Laacher See sind sehr beliebt.

Der See hat seine Launen.

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Vor Ostern noch zu wenige Felchen im Laacher See

Normalerweise boomt das Geschäft in der Woche vor Ostern. Aber in diesem Jahr sei Ostern schon sehr früh, sagt der Fischer. Eigentlich zu früh, denn die Tage seien noch recht dunkel und ohne genügend Licht. Deshalb gebe es im See zu wenig Plankton und Insekten, also zu wenig Nahrung für die Felchen. "Sie konnten sich noch nicht satt fressen und wachsen", sagt Hehenkamp. Deshalb würden die schlanken Fische auch durch die Maschen des Netzes wieder entkommen.

Klosterfischer Ansgar Hehenkamp zeigt seine gefangenen Felchen im Korb. Vor Ostern ist der Fang im Laacher See noch mager.   (Foto: SWR)
Klosterfischer Ansgar Hehenkamp ist optimistisch, dass er nach Ostern mehr Felchen im Laacher See fängt.

Millionen Fischlarven im Laacher See ausgesetzt

Doch er sei optimistisch, dass das in zwei Wochen ganz anders aussehen wird. Dann ist zwar das Geschäft für Karfreitag gelaufen, aber die Felchen aus dem Laacher See seien auch nach Ostern sehr begehrt. Und Felchen gibt es genug im See, denn Hehenkamp züchtet nach eigener Aussage jedes Jahr Millionen Larven und setzt sie dann aus. Die Fischerei hat im Laacher See eine sehr langeTradition.

Ein Glas mit Tausenden von Fischlarven. Jährlich läßt der Fischer vom Laacher See Millionen Fischeier heranreifen. Später setzt er die Fischlarven im See aus. (Foto: SWR)
Jährlich läßt der Fischer vom Laacher See Millionen Fischeier heranreifen. Später setzt er die Fischlarven im See aus.

Im Laacher See in der Eifel fühlen sich aber nicht nur Felchen wohl, übers Jahr fischt Hehenkamp auch Hechte, Barsche und Aale. Wie groß der Fang sein wird, wenn er auf den See hinausfährt, weiß Hehenkamp nicht im Voraus. Frischfisch sei immer eine Zitterpartie, sagt er: "Es gibt, was der See bereit ist, herzugeben."

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