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Was tun, wenn Kinder oder Erwachsene Albträume haben?

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Michael Schredl
Michael Schredl

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Gelegentliche Albträume

Albträume sind etwas, was jeder Mensch in der Kindheit, Jugend oder im jungen Erwachsenenalter schon mal erlebt hat. Die meisten Menschen hatten schon einmal Albträume. Wir unterscheiden dann zwischen den gelegentlichen und häufigen Albträumen. Ersteres kommen bei Kindern tatsächlich häufiger vor.

Das liegt daran, dass das Grundgefühl oder das Grundthema des Albtraums Hilflosigkeit ist – gerade was den Umgang mit Ängsten angeht. Und das ist etwas, was die Kinder im Laufe ihrer psychischen Entwicklung lernen: Wenn ich Angst habe, nicht die Mutter zu rufen, was eben kleine Kinder machen. Das ist für kleine Kinder sinnvoll, aber mit zunehmendem Alter lernen sie: „Okay, ich habe Angst. Was mache ich denn jetzt?“

Albtraum: emotional übersteigerte Angst

Der Albtraum ist praktisch die emotional übersteigerte Version von „Angst“. Im Albtraum, hat man so sehr Angst, dass man aufwacht. Man versucht, die komplette Situation durch Aufwachen zu vermeiden. Wenn das Kind im Wachzustand lernt, dass Angst haben unangenehm ist und wie es mit dieser umgehen kann (durch Freunde), dann nehmen diese gelegentlichen Albträume auch ab. Das heißt: Kinder haben mehr gelegentliche Albträume als Erwachsene.

Häufige Albträume

Aber wir unterscheiden noch eine weitere Gruppe mit häufigen Albträumen. Das sind Personen, die eine Veranlagung haben, besonders sensibel und kreativ zu sein. Fünf Prozent der Kinder und Erwachsenen gehören zu dieser Gruppe. Bei ihnen ergibt es auch tatsächlich Sinn, aktiv mit den Albträumen zu arbeiten. In Form einer Albtraum-Therapie, Intervention oder eine Technik zum Umgang mit Albträumen zu lehren. Dadurch können sie mit dieser negativen Seite ihrer sonst positiven Veranlagung besser zurechtkommen.

Technik zum Umgang mit Albträumen

Diese Technik kann man selbst einfach anwenden: Es geht praktisch darum, Albträume positiv zu Ende zu denken. Diesen Personen kann so etwas besonders gut gelingen, weil sie eine gute Vorstellungskraft haben: Im Wachzustand müssen sie an Albträume denken und sich vorstellen, was sie dagegen machen können. Zum Beispiel: Da läuft ein riesiges Monster hinter mir her. Weglaufen ist eine schlechte Strategie. Was könnte ich sonst machen? Umdrehen? Oder starke Helfer suchen? Das heißt: Aktiv mit diesen Bildern arbeiten und den Traum fertig denken.

Wenn man das regelmäßig macht, dann verändern sich die Albträume. Das Traum-Ich, also die Person, die den Traum erlebt, fängt an, diese Strategien umzusetzen. Zum Beispiel: Weglaufen funktioniert nicht, also mache ich etwas anderes.

Man kann Albträume also recht gut angehen, wenn man sich aktiv mit den Ängsten beschäftigt und überlegt, wie sich diese Angst bewältigen lässt.

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Träume ähneln Gedanken mehr als bisher angenommen. Sind Schlaf und Wachsein also das Gleiche? Die Schlafforschung untersucht, was beim Einschlafen und Aufwachen im Gehirn passiert.

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