Unbekannte haben das Vereinsschild eines albanischen Fußballclubs FC Shqiponja in Sembach bei Kaiserslautern zerstört und mit Neonazi-Sprüchen beklebt. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung.

Vereinsschild zerstört und beklebt

Neonazi-Aufkleber: Albanischer Fußballclub bei Kaiserslautern ist geschockt

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Verena Lörsch
Verena Lörsch

Unbekannte haben ein Schild des albanischen Fußballclubs FC Shqiponja aus Sembach zerstört und beklebt. Die Aufkleber zeigen rechtsextreme Sprüche. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.

"Das Schild ist mit voller Gewalt und vollem Bewusstsein zerstört worden", sagt Fatmir Sylejman, Trainer des FC Shqiponja. In dem neuen Blechschild vor dem Vereinsheim in Sembach im Kreis Kaiserslautern klafft ein großes Loch.

Fußballer machen Neonazi-Sprüche betroffen

Drumherum haben Unbekannte verschiedene Sticker geklebt – die meisten eindeutig rechtsextrem. Die Aufkleber machen eine Anspielung auf Hitler. Auch "Hol dir dein Land zurück" und Sprüche gegen die EU oder die Klimaschutz-Bewegung Fridays For Future sind zu lesen.

Der multikulturelle Fußballverein hat daraufhin Anzeige erstattet. Wie das Polizeipräsidium Westpfalz mitteilt, wird nun wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung ermittelt.

Fußballclub aus Sembach will sich nicht unterkriegen lassen

Das demolierte Schild mit dem Vereinslogo stand gerade mal eine Woche, so Trainer Fatmir Sylejman. Seine Spieler mache der fremdenfeindliche Vorfall betroffen. In dem Verein würden Menschen verschiedener Kulturen zusammen kicken: Deutsche, Albaner, Türken, Tunesier. Viele würden auch mit ihren Familien zum Vereinsheim kommen.

Die waren geschockt. Dass es sowas heutzutage, im Jahr 2024, noch gibt!

Sein Team war auch in Sorge, ob das neu renovierte Vereinsheim beschädigt wurde. "Ich bin sofort hochgelaufen, um nach dem Vereinsheim zu schauen", berichtet Sylejman. Da sei aber alles in Ordnung gewesen.

Er habe seine Spieler an dem Abend alle zusammengetrommelt und ihnen Mut zugesprochen. Der FC Shqiponja werde sich nicht unterkriegen lassen und jetzt ohne Ärger einfach weiter Fußball spielen, sagt der Trainer.

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