Cyber-Kriminalität: Wie Hacker KI nutzen

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Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes. (Foto: SWR)
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Andreas Böhnisch

Künstliche Intelligenz (KI) bedroht die IT-Systeme. Hacker nutzen KI für Cyberangriffe. Wie die Kriminellen vorgehen und welchen Schutz es gibt, sagt die Expertin Haya Schulmann.

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Wirtschaft und Behörden werden immer häufiger von Cyber-Kriminellen attackiert. Dabei kommt auch Hacker-KI zum Einsatz. In Ingelheim am Rhein befasst sich der Cyber-Sicherheitskongress des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft mit dieser Herausforderung - Thema der Veranstaltung: "Cyber-Sicherheit: Chefsache".

Warum KI Cyber-Angriffe noch gefährlicher macht

KI ist der Versuch, menschliches Denken und Lernen auf den Computer zu übertragen. Und an diesem Punkt setzen auch die Hacker-KI an, erklärt Haya Schulmann, Professorin am Lehrstuhl für Informatik der Universität Frankfurt. Cyber-Kriminelle sammelten mit Hilfe von KI enorme Datenmengen. Ziel sei es, Lücken in den Firewalls von IT-Systemen zu finden, durch die eine Schadsoftware eingeschleust werden könne.

Mit KI werden Cyber-Angriffe automatisiert, verbessert und komplexer gemacht.

Der "Faktor Mensch" als Schwachstelle bei KI-Hacks

Ebenfalls zum Einsatz kommt KI, um Texte zu schreiben. Das bekannteste Programm dafür ist ChatGPT, das Cyber-Kriminelle für "Social Engineering" nutzen. Dabei werden "menschliche Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Angst oder Respekt vor Autorität ausgenutzt, um Personen geschickt zu manipulieren". Opfer würden dazu gebracht, "vertrauliche Informationen preiszugeben, Sicherheitsfunktionen auszuhebeln, Überweisungen zu tätigen oder Schadsoftware auf dem privaten Gerät oder einem Computer im Firmennetzwerk zu installieren". (Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)

Heilbronn

Cyber Security Conference der Schwarz-Gruppe in Heilbronn Künstliche Intelligenz macht Cyberattacken noch gefährlicher

Cyberkriminelle attackieren Unternehmen, Kommunen oder Krankenhäuser. Künstliche Intelligenz verschärft die Bedrohungslage weiter. Darum ging es bei einer Konferenz in Heilbronn.

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Neuer Phishing-Betrug: KI-generierte Video-Anrufe

Die jüngste Betrugsmasche von Cyber-Kriminellen sei der CEO-Betrug, warnt die IT-Expertin - bekanntgeworden als "Hongkong-Bank-Betrug". Dabei handele es sich um eine neue Variante des "Phishing". Allerdings werde kein Link zu einer gefälschten Webseite verschickt, sondern KI simuliere Personen und Sprache in einem Videoanruf. "Man sieht realistische Videos." Vermeintliche Vorgesetzte würden darin Mitarbeiter auffordern, Geld zu überweisen.

Die Gefahr durch Cyber-Kriminalität sei kein neues Problem, ergänzt die Informatik-Professorin. "KI macht es einfach effektiver."

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