Zerstörte Fensterscheiben, eine Polizeiabsperrung vor einer Sparkasse in Koblenz

Auf der Suche nach Tätern hinter einer möglichen Serie

LKA und Polizei Freiburg arbeiten wegen der vielen Geldautomaten-Sprengungen in Südbaden enger zusammen

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Louise Schöneshöfer
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Um die Ermittlungen rund um Geldautomaten-Sprengungen in der Region voranzutreiben, kooperiert das LKA nun mit der Polizei Freiburg. Gleichzeitig werden Banken beraten, wie sie sich besser vor solchen Taten schützen können.

Seit Anfang dieses Jahres fällt mehr als die Hälfte der insgesamt 19 Sprengungen in Baden-Württemberg in den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) und die Polizei Freiburg nehmen die vielen Fälle zum Anlass, gemeinsam zu ermitteln, heißt es in einer Pressemitteilung der beiden Behörden. Laut LKA ist das Sprengen von Geldautomaten seit einigen Jahren ein Phänomen, das den klassischen Banküberfall nahezu abgelöst hat.

Im LKA laufen alle wichtigen Informationen über die Sprengungen zusammen. Nun will die Behörde mit der Polizei Freiburg herausfinden, ob die Taten möglicherweise zusammenhängen und wer sie begangen hat. Die Ermittler im LKA kooperieren dabei auch eng mit nationalen und internationalen Partnern. Nur so könne diesem Phänomen begegnet und mögliche Tatzusammenhänge und Gruppierungen adäquat identifiziert werden, so Andreas Stenger, Präsident des LKA Baden-Württemberg, in der Pressemitteilung.

Banken in der Nähe von Landesgrenzen besonders gefährdet

Zielscheiben sind Experten zufolge vor allem Banken in Grenznähe. Nach dem Überfall entkommen sie der Polizei oft mit überhöhter Geschwindigkeit über die nächstgelegene Landesgrenze. Im Falle von Hartheim im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald sind nach dem Überfall laut Polizei drei Verdächtige mit einem Auto auf die Autobahn in Richtung französischer Grenze gefahren und so den Beamten entwischt.

Zehn Sprengungen in Südbaden innerhalb kürzester Zeit

In den vergangenen Wochen haben Unbekannte in mehreren Orten im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald Geldautomaten gesprengt - unter anderem in Bad Krozingen, Rheinhausen, Heitersheim oder zuletzt in Hartheim am Rhein. Zum Teil mit erheblichen Schäden an den Gebäuden und weitreichenden Folgen für die Bankkunden.

Bürgermeister im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald schlagen Alarm

Damit sich die Bürgerinnen und Bürger aus der Region sicher fühlen können, fordern mehrere Rathauschefs in einem Brandbrief größere Anstrengungen der Polizei. Ihr Ziel: Das Sprengen von Geldautomaten eindämmen. Das LKA hatte in Tests untersucht, wie gefährlich eine durch Sprengung ausgelöste Explosion sein kann. Das Ergebnis: Trümmerteile können bis zu 30 Meter weit fliegen.

Südbaden

Brandbrief an die Polizei Gesprengte Geldautomaten: Bürgermeister fordern mehr Polizeipräsenz

Im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald haben maskierte Täter Geldautomaten gesprengt. Rathauschefs schlagen nun in einem Brandbrief Alarm: Die Bürger müssten sich wieder sicher fühlen.

Nun steht fest: Es wird vor allem nachts mehr Streife in der Nähe der Geldautomaten gefahren werden. Bei Bedarf kann auch ein Polizeihubschrauber unterstützen, heißt es in der Mitteilung. Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger, die Prävention sowie die Ermittlungen und Aufklärung der Sprengungen haben höchste Priorität, so Vizepräsident des Polizeipräsidiums Freiburg Matthias Zeiser.

Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger, die Prävention sowie die Ermittlungen und Aufklärung der Sprengungen haben für uns hohe Priorität.

Das LKA und die Polizei Freiburg sind im Austausch mit den Geldinstituten, um Sprengungen zu verhindern - etwa, indem Banken den Zugang zu ihren Räumlichkeiten erschweren. Zum Beispiel, wenn Mitarbeitende das Bargeld nachts nicht in den Automaten lassen und die Räume mit Geldautomaten abschließen. Außerdem haben sich in der Vergangenheit Maßnahmen wie sogenannte Einfärbe-Systeme bewährt. So verfärbt sich das erbeutete Geld nach einer Sprengung und ist damit für die Täter unbrauchbar.

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