Katholische Kirche Weil am Rhein-Haltingen  (Foto: SWR, Matthias Zeller)

AfD-Kandidatin darf in zwei Weiler Kindergärten nicht mehr arbeiten

Meinung: Katholische Kirche zeigt konsequent klare Kante

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Matthias Zeller
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Louise Schöneshöfer
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Weil eine Frau für die AfD kandidiert, hat die katholische Kirche ihr die ehrenamtliche Tätigkeit aufgekündigt. SWR-Reporter Matthias Zeller kommentiert diese Entscheidung.

"Ganz klare Kante" gegen die AfD hat kürzlich ein prominenter Protestant gefordert: SC-Freiburg-Trainer Christian Streich. Die katholische Kirche in Weil am Rhein, dem Geburtsort von Christian Streich, hat sie nun gezeigt – die ganz klare Kante.

Kirche will der christlichen Botschaft gerecht werden

Jedem fallen genug Fälle ein, in denen die katholische Kirche weit hinter ihren Idealen zurückgeblieben ist - sehr weit. Das ist diesmal anders. Die Entscheidung in Weil am Rhein mag nicht jedem gefallen, aber es geht für die Kirche auch gar nicht darum, jedem zu gefallen, sondern der christlichen Botschaft gerecht zu werden.

Konsequente Entscheidung der Kirche

Deshalb ist es konsequent, eine AfD-Gemeinderats-Kandidatin in katholischen Kindergärten nicht weiter Geschichten vorlesen zu lassen. Denn wer für eine Partei kandidiert, der steht auch für ihr Gedankengut. Die AfD grenzt aus, sagt der Weiler Pfarrer. Und er hat Recht. Das hat die AfD bei einem Auftritt ihrer Landtagsabgeordneten genau vor einer Woche im Kreis Lörrach bewiesen.

Da war vom "Grundproblem Migration" die Rede. Wohlgemerkt nicht etwa davon, dass Städte durch Zuwanderung an ihre Grenzen kommen, sondern vom "Grundproblem Migration". Das ist blanker Rechtsextremismus und sowieso Unsinn. Denn es soll den Anschein erwecken: An unseren Problemen seien nur die Ausländer schuld. Davon und von Kandidaten, die für diese Partei stehen, muss sich gerade eine Weltkirche, wie die katholische klar abgrenzen.

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Ersatz für das Geschichtenvorlesen in Kindergärten wird es sicher geben

Ich bin übrigens selbst Vater einer Tochter, die in einen dieser Weiler Kindergärten geht und mit der Entscheidung der Kirche auch persönlich absolut einverstanden. Denn es wird sich sicher jemand anderes finden, der unseren Kindern Geschichten vorliest. Frei nach Philosoph Karl Popper gilt: Keine Toleranz gegenüber Intoleranten. Oder eben nach Freiburgs "Fußball-Philosoph" Christian Streich: Ganz klare Kante!

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