Team des KIT E-Sport Vereins beim LoL-Gaming an Computern im Trainingsraum (Foto: SWR)

Uni-Ligen zocken unter sich

eSports: Team aus Karlsruhe ist Favorit bei der EM von League of Legends

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AUTOR/IN
Antonia Scheurer

Spielerinnen und Spieler zocken nicht nur zuhause, sondern auch im Verein und professionell. Das eSports Team des KIT in Karlsruhe startet sogar bei der Europameisterschaft der Uni-Ligen.

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gibt es Gaming als Hochschulsport. Das eSports-Team des KIT SC, dem Sportverein des KIT, gilt als Favorit bei der Europameisterschaft der Uni-Ligen in League of Legends (LoL), einem strategischen Fantasy-Computerspiel.

League of Legends - ein strategisches Computer-Spiel

Bei League of Legends treten Fünferteams gegeneinander an und versuchen den gegnerischen Nexus, so etwas, wie das Zentrum der gegnerischen Kämpfer-Basis, zu zerstören. Um dorthin zu gelangen, müssen die Spieler auf einer von drei Routen die gegnerischen Türme und Vasallen, die den Nexus beschützen, besiegen oder sich durch den Dschungel kämpfen.

Dafür brauche es, wie bei körperlichem Team-Sport, planerisches Vorgehen. Wichtig sei auch ein gemeinsames vordefiniertes Ziel und die Unterordnung eigener Bedürfnisse - also Disziplin, erklärt Dr. Steffen Schmidt, Leiter der Abteilung eSports beim KIT SC.

Gaming als Sport: das Team trainiert am Computer für die EM

Trainiert wird nicht nur auf dem heimischen Sofa. Gezockt werden die Computerspiele in einem extra Trainingsraum mit mehreren Computern. Hier kann sich das Team koordinieren und abstimmen. Das gemeinsame Zocken steht im Fokus, es gibt aber wie bei anderen Vereinen auch Feste oder lockere Stammtische.

Steffen Schmidt wünscht sich für die eSports-Abteilung in der Zukunft auch Jugendarbeit. Ihm ist wichtig, Jugendliche und junge Erwachsene dabei zu unterstützen, einen gesunden Umgang mit dem Gaming zu finden und Aufklärungsarbeit zu leisten. Bisher bietet der Verein schon regelmäßig Infoveranstaltungen für Eltern an.

Sport studieren und eSports verfolgen - in Karlsruhe ist das möglich

Für den Studenten und Spieler im League of Legends Team des KIT SC, Luka Prentovic, ist der eSports nicht weniger kompetitiv als andere Sportarten. "Als Sportstudent kann ich ein bisschen von allem", sagt er. Damit meint er zum Beispiel Klettern, Speerwerfen oder Basketball. Aber seine Leidenschaft liege im Zocken, und da sei er auch richtig gut.

LoL Gamer und Sportstudent am KIT Karlsruhe Luka Prentovic beim Klettern  (Foto: SWR)
LoL Gamer und Sportstudent am KIT Karlsruhe Luka Prentovic beim Klettern

In jedem Sport möchte man gewinnen, sich verbessern. Das ist beim eSports genau das Gleiche. Da sind auch dieselben Emotionen drin.

Am KIT Karlsruhe: auch Vereinsleben ist wichtig

Die eSports-Abteilung des KIT SC zählt zu den größten in Deutschland. Die Hochschulgruppe hat 600 Mitglieder, im Verein aktiv sind ungefähr 120. Leandra Prochinow ist Vorstandsvorsitzende. Für sie bedeutet das Engagement im Verein mehr als nur das gemeinsame Spielen. Sie organisiert auch Treffen oder Sommer- und Weihnachtsfeiern.

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Als ich in Karlsruhe gemerkt habe, dass es hier auch Leute gibt, die das Gleiche machen wie ich und da auch Spaß dran haben, hab ich gedacht: Ich probiere das einfach mal aus! Und dann bin ich auch schnell in die Orga gekommen.

Team auf dem Weg zum Europameister in League of Legends

Am 20. April startet die Europameisterschaft der Uni-Ligen mit der Gruppenphase. Das Karlsruher Team hat sich für Deutschland qualifiziert. Im Mai folgen die Playoffs. Diese beiden Turnierphasen finden ausschließlich online statt, man kann das KIT-Team über Twitch oder YouTube anfeuern.

Das Finale soll dann offline in einer Arena stattfinden. Laut Verband der deutschen Games-Branche hat beinahe ein Viertel der Deutschen schon einmal ein solches Spiel verfolgt - Tendenz wachsend.

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