Waffenverbotszone am Heilbronner Bahnhof geplant

Verordnung tritt am 1. Juni in Kraft

Waffenverbotszone am Hauptbahnhof: Heilbronner freuen sich über die Entscheidung

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Alexander Dambach

Waffen oder Messer mit einer Klingenlänge von über vier Zentimeter sind ab Juni rund um den Heilbronner Hauptbahnhof verboten. Das finden viele eine gute Entscheidung der Stadt.

Die geplante Waffenverbotszone ab Juni rund um den Heilbronner Hauptbahnhof finden viele Passanten eine gute Sache. Die Stadt will bis September erste Erfahrungen mit dieser Zone sammeln und dann ein Zwischenfazit ziehen. Eine Ausweitung auf die Innenstadt wird auch bereits diskutiert. Als Grund für die Waffenverbotszone am Hauptbahnhof hat Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) "Anhaltspunkte" genannt, dass es dort einen Schwerpunkt von "Messerkriminalität" gebe.

Streitereien am Hauptbahnhof

Timo Zinn ist aus Freiburg nach Heilbronn gezogen. Er wohnt seit September in der Stadt. Die Waffenverbotszone findet er eine gute Sache. Gerade am Abend sei rund um den Heilbronner Hauptbahnhof doch sehr viel los. Er habe selbst auch schon Streitereien gesehen, allerdings ohne Waffen.

Waffenverbotszone am Heilbronner Bahnhof geplant
Die Waffenverbotszone gilt rund um den Heilbronner Hauptbahnhof

Wunsch nach mehr Polizeipräsenz

Zweifel an der geplanten Waffenverbotszone hat hingegen Rudi Lindner aus Heilbronn. Das Ganze ist für ihn, wie er meint, "blödsinnig", weil es letztlich doch gar nicht durchsetzbar sei.

Die Leute haben ihre Taschenmesser trotzdem dabei.

Er wünscht sich als Alternative eine andere Lösung: mehr Präsenz der Polizei. Streifen zu Fuß oder mit dem Polizeiauto seien aus seiner Sicht viel besser als eine Waffenverbotszone.

Unsicheres Gefühl bei Dunkelheit

Renate Vera ist nicht so oft am Heilbronner Hauptbahnhof unterwegs. Am Tag fühle sie sich hier gut und sicher. Aber nachts würde sie hier nicht einen Schritt gehen. Eines ist ihr aber auch wichtig zu betonen: Sie habe bereits in anderen Ländern gelebt und da sei es mit dem Thema Sicherheit schlimmer als in Deutschland. Insofern finde sie es im Vergleich eigentlich nicht so gefährlich.

Larissa Rieger ist gerade zu Besuch bei ihrer Mutter in Heilbronn. Gerade an hauptbelebten Orten findet sie eine Waffenverbotszone keine schlechte Sache. Sie kenne so eine Zone auch schon aus Hamburg. Dort habe sie mitbekommen, dass Polizei und auch Rettungskräfte davon profitieren würden. Die Gefahr sei dadurch verringert, so Rieger.

Polizei plant keine "anlasslosen" Kontrollen

Eine gewisse Skepsis gibt es bei Passanten aber auch, ob so eine Zone auf potentielle Straftäter oder Gewaltkriminelle am Ende überhaupt abschreckend wirkt. Ein Mann aus dem Taubertal, der seinen Namen nicht nennen will, findet auch die verbotene Klingenlänge ab vier Zentimeter etwas fragwürdig und übertrieben. Einige hätten ja schließlich etwa auch ein Taschenmesser einstecken. Im Allgemeinen sei so eine Waffenverbotszone aber richtig.

Die Polizei hat angekündigt, dass es keine "anlasslosen Kontrollen" geben werde. Heißt im Klartext: Es muss schon einen Konflikt oder Streit geben, damit die Polizei einschreitet und die Beteiligten nach Waffen oder Messern durchsucht. Wie wirksam die Waffenverbotszone ist, das wird unter anderem auch vom Heilbronner Gemeinderat mit großem Interesse verfolgt werden. Das Thema Sicherheitsgefühl in der Stadt wird immer wieder diskutiert.

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