Firmengebäude des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim für die Biopharmazie in Biberach aus Glas und grauem Beton. Auf der Vorderseite des Gebäudes steht in großen, blauen Buchstaben der Firmenname.

Viren als Arzneimittel

Pharmakonzern Boehringer investiert in Biberach in neue Therapeutika

Stand

Das Unternehmen Boehringer Ingelheim will in die Entwicklung von neuen Arzneimitteln an den Standorten Biberach und Ochsenhausen investieren. Das Unternehmen leiste damit Pionierarbeit.

Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim hat angekündigt, an den baden-württembergischen Standorten Biberach und Ochsenhausen in die Technologie der sogenannten viralen Therapeutika zu investieren. Eine konkrete Summe nennt das Unternehmen nicht. Mit der Investition werde das Bio-Pharma-Cluster "South Germany" weiter gestärkt, so Fridtjof Traulsen, Standortleiter Biberach. Virale Therapeutika seien eine wichtige Zukunftstechnologie.

Behandlung und Impfstoffe gegen Krebs in der Forschung

Diese neuen Arzneimittel setzen auf Viren, so Fridtjof Traulsen. Diese Viren könnten in der Onkologie Krebspatientinnen und -patienten bei bisher nicht behandelbaren Krebsarten helfen. Sie sollen sich in Tumorzellen vermehren und diese zerstören. Das Unternehmen will auch Impfstoffe gegen Krebs weiter entwickeln. Die Entwicklungs- und Herstellungskapazitäten in Biberach und Ochsenhausen würden dafür stufenweise ausgebaut. Die ersten Produkte seien in der klinischen Entwicklung.

"Wir leisten Pionierarbeit, weil das eine neue Arzneistoff-Klasse ist, die noch nicht auf dem Markt ist."

Land unterstützt Grundlagenforschung im Raum Biberach

Das Land Baden-Württemberg möchte die Forschung in Biberach laut einer Mitteilung unterstützen. Dafür werde mit einer begrenzten Projektfinanzierung der Aufbau einer Außenstelle "Virus-basierte Therapien" des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik unterstützt. So wolle das Land das Zusammenwirken zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung im Bio-Pharma-Bereich aktiv befördern.

"Wir freuen uns sehr über die Investitionsentscheidung von Boehringer Ingelheim für unseren Standort und werden das Vorhaben nach Kräften unterstützen."

Von der Entscheidung gehe eine klare Signalwirkung aus, so Kretschmann. Baden-Württemberg biete beste Voraussetzungen, um sich als führender Standort für medizinische Forschung, für die Entwicklung und Herstellung medizinischer Produkte und für eine innovative Gesundheitsversorgung zu etablieren.

Pharmaunternehmen steigert Umsatz, Gewinn sinkt leicht

Boehringer Ingelheim hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz weiter steigern können. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der Umsatz 2022 um 10,5 Prozent auf 24,1 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn sei zwar leicht zurückgegangen auf 3,2 Milliarden Euro – das aber auch angesichts milliardenschwerer Ausgaben für Forschung und Entwicklung.

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Größter Umsatzbringer sind verschreibungspflichtige Medikamente für Menschen. Allen voran das Diabetes-Mittel Jardiance, das mit 5,8 Milliarden Euro das umsatzstärkste Produkt des Pharmakonzerns ist.

Schwächer läuft das Geschäft mit der Tiergesundheit, hier stagnierte der Umsatz. Ursache ist laut Unternehmen unter anderem die schlechtere wirtschaftliche Lage in den USA. 20 neue Produkte sollen im Bereich Tiergesundheit von diesem Jahr an auf den Markt gebracht werden, darunter Floh- und Zeckenschutzprodukte für Katzen.

Für dieses Jahr rechnet Boehringer Ingelheim damit, weiter zu wachsen, wenn auch nur moderat.

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