„Bleibt alles anders“ – die Zeile, die Herbert Grönemeyer schon vor über 25 Jahren gesungen hat, wirkt für unsere heutige Zeit fast wie ein Grundsatz. Nichts bleibt, wie es ist, Dinge entwickeln sich nicht mehr nach und nach weiter, sondern Geschichte entsteht immer mehr in Brüchen, Überraschungen und Unterbrechungen. Genau hier und in dieser Zeit der Umbrüche und Veränderungen kommt dem Dokumentarischen eine besondere und zentrale Rolle zu. Dokumentationen zeigen nicht nur, wie es war, ist und werden könnte, und wie all das miteinander zusammenhängt. Sie liefern auch den Brennstoff für gesellschaftliche Debatten und darüber, wie wir mit den existenziellen Fragen unserer Zeit fertig werden wollen. Gute Dokumentationen sind nah dran und wahren doch die Distanz. Sie machen Zusammenhänge klar, liefern Hintergründe, ordnen ein, sind trotzdem spannend und manchmal berührend. Sie schaffen es, Augen, Kopf und Herz für relevante Themen zu öffnen.
Dokumentationen sind seit jeher ein fester Bestandteil des öffentlich-rechtlichen Markenkerns und Ausdruck unseres Qualitätsjournalismus. Mit dem SWR Doku Festival bieten wir dem Dokumentarischen auch in diesem Jahr eine gebührende Plattform und geben diesem wichtigen Genre Sichtbarkeit und Schlagkraft. Beim SWR Doku Festival zeigen wir die hochkarätigen und für den Deutschen Dokumentarfilmpreis nominierten Filme. Zudem präsentieren wir bedeutende Werke außerhalb der Konkurrenz. Zusammen mit unseren Partnern, der MFG Baden-Württemberg und der LFK Baden-Württemberg, setzen wir uns außerdem stark für die Förderung von Medienkompetenz ein. Unser Ziel ist es, mit Themen aus der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen dokumentarische Bewegtbilder in ihren verschiedensten Ausprägungen zu reflektieren und selbst „Pocket Dokus“ zu kreieren.
Ich möchte Sie daher ganz herzlich einladen: Lassen Sie sich von den herausragenden Filmen des diesjährigen SWR Doku Festivals packen und Augen, Kopf und Herz öffnen
Prof. Dr. Kai Gniffke
SWR Intendant