Ob „Never Forget“, „Relight my Fire“ oder „Back für Good“ – in den 90ern lieferte kaum eine Band so viele Hits wie die britische Boygroup Take That. Der Film „Greatest Days“ lässt ihre Musik wiederaufleben. Erzählt wird die Geschichte einer Mädchenclique, alle riesige Fans, die sich als erwachsene Frauen wiedertreffen. Ein emotionaler Film über Freundschaft, Verlust und die Magie der Musik.
„Never Forget“- nostalgischer Blick zurück in die 90er-Jahre
Musik ist wie eine Gefühlszeitkapsel. Auch Jahrzehnte später können bestimmte Songs Jugenderinnerungen kraftvoller zurückbringen als jedes Foto. Für Menschen, die in den 90ern groß geworden sind, stehen die Chancen ziemlich gut, dass auch ein Song von Take That darunter ist – zum Beispiel „Never Forget“ – ein Lied über das Erwachsenwerden.
Innige LIebe zu „The Boys“
Dieses melancholische Zurückblicken auf die eigene Jugend mit ihren hochfliegenden Plänen und innigen Freundschaften, steht im Mittelpunkt des Films „Greatest Days“ mit der Musik von Take That. Erzählt wird allerdings nicht die Geschichte der Boygroup, die in den 90ern hysterisch verehrt wurde.
Im Mittelpunkt steht eine Gruppe 16-jähriger Mädchen in England. Rachel und ihre vier Freundinnen sind riesige Fans einer generischen Boyband namens „The Boys“. Diese Liebe schweißt sie eng zusammen.
Über 25 Jahre aus den Augen verloren
25 Jahre später haben die Freundinnen keinen Kontakt mehr. Doch dann gewinnt Rachel Tickets für das Reunion-Konzert ihrer Lieblingsband. Die mittlerweile erwachsen Frauen treffen sich wieder, um es gemeinsam zu besuchen.
Der Film wechselt zwischen den beiden Zeitebenen hin und her und erzählt, was die Frauen einst verbunden hat und was aus ihren Träumen geworden ist. Nach und nach stellt sich heraus, dass sich ihre Wege wohl auch deshalb getrennt haben, weil ein tragisches Ereignis seit Jahrzehnten zwischen ihnen steht.
Keine Scheu vor großen Gefühlen
Ähnlich wie beim erfolgreichen Musicalfilm „Mamma Mia“ mit den Songs von ABBA, ist die Musik von Take That in die Filmhandlung eingewoben. Mal singen die Hauptfiguren selbst, mal kommen „The Boys“ ins Spiel. In einer Mischung aus griechischem Chor der Tragödie und imaginären Freunden tanzen sich die fünf namenlosen Jungs durch die Handlung.
Mal klettern sie aus dem Küchenschrank, wenn Rachel Ärger mit ihren Eltern hat, mal verwandeln sie den Flughafen in eine glitzernde Musicalbühne oder rekeln sie als marmorne Götterstatuen auf einem Brunnen. Regisseurin Coky Giedroyc inszeniert diese traumartigen Tanz- und Gesangsszenen mit einem ironischen Augenzwinkern und gleichzeitig ohne Scheu vor großen Emotionen.
Filmadaption kann nur bedingt mit dem Bühnenmusical mithalten
Die Geschichte von Rachel und ihren Freundinnen basiert auf dem Bühnenmusical „The Band“ von Tim Firth, der auch Co-Autor des Drehbuchs ist. Was im Theater gut funktioniert, wirkt im Film allerdings mitunter etwas holprig und holzschnittartig. Vor allem die erwachsenen Versionen der Frauen haben wenig Tiefe.
Was aber nach wie vor gut kommt, ist die Musik von Take That. Sie schafft es, dieses intensive Gefühl aus der Jugend hervorzurufen: dass die Musik einer Band einem in allen Lebenslagen hilft und das gemeinsame Fansein ein festes Freundschaftsband knüpft. Der Film vermittelt die Melancholie über verpasste Lebenschancen. Gleichzeitig macht er Hoffnung, dass es nie zu spät ist, das Feuer wieder zu entzünden.
Trailer „Greatest Days“, ab 16.6. im Kino
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