Blick in den Landtag in Stuttgart - Wie ist die politische Stimmung im Land? Antworten im BW-Trend Oktober 2020

BW-Trend Oktober 2020

Grüne bleiben stärkste Kraft, CDU-Spitzenkandidatin verliert an Zustimmung

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Susan Pfahlbusch

An der politischen Stimmung in Baden-Württemberg hat sich im Vergleich zum Frühjahr wenig verändert. Der Ministerpräsident erfreut sich nach wie vor hoher Beliebtheit, seine Herausforderin bei der Landtagswahl verliert hingegen an Zustimmung.

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Baden-Württemberg wäre, würden die Grünen wie im April auf 34 Prozent der Stimmen kommen (+/- 0), die Christdemokraten lägen bei 29 Prozent (-1). Die SPD würde unverändert 11 Prozent (+/-0) erreichen, die AfD  läge bei 11 Prozent und  verlöre damit 1 Prozentpunkt. Die FDP bliebe wie im April unverändert bei 6 Prozent. Alle anderen Parteien könnten nicht in den Stuttgarter Landtag einziehen, darunter die Linke, die 4 Prozent erreichen würde. Das ist das Ergebnis des aktuellen BW-Trends des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des SWR und der "Stuttgarter Zeitung".

 

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich.

CDU-Spitzenkandidatin verliert an Zustimmung 

Der Amtsinhaber und seine Herausforderin: Winfried Kretschmann (Grüne) im Gespräch mit Susanne Eisenmann (CDU) - Archivbild
Der Amtsinhaber und seine Herausforderin: Winfried Kretschmann (Grüne) im Gespräch mit Susanne Eisenmann (CDU) - Archivbild

Der grüne Ministerpräsident darf sich unverändert hoher Beliebtheit erfreuen. Ähnlich wie im Frühjahr stellen drei Viertel aller Befragten (77 Prozent, -1) Winfried Kretschmann ein positives Zeugnis aus. Seine Herausforderin, Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann (CDU) überzeugt 24 Prozent aller Befragten, das sind 5 Prozentpunkte weniger als noch im April. Allerdings geben vier von zehn Personen an, sie nicht zu kennen und deshalb die politische Arbeit nicht beurteilen zu können.

Montage Oben: Winfried Kretschmann (Grüne), Susanne Eisenmann (CDU), Darunter: Andreas Stoch (SPD), Hans-Ulrich Rülke (FDP), Bernd Gögel (AfD)
Oben: Winfried Kretschmann (Grüne) und Susanne Eisenmann (CDU). Darunter von links nach rechts: Andreas Stoch (SPD), Hans-Ulrich Rülke (FDP), Bernd Gögel (AfD).

 

Kretschmann weiter mit Amtsbonus

Kretschmann bleibt zugleich Wunschkandidat für das Ministerpräsidentenamt: Kaum verändert zum Vorjahr favorisieren ihn 66 Prozent (-3) als Regierungschef, 13 Prozent (+/-0) ziehen die CDU-Kandidatin vor.

Zufriedenheit mit der Landesregierung unverändert hoch

Das Corona-Krisenmanagement der vergangenen Monate beeinflusst auch die Wahrnehmung der Regierungsarbeit: Aktuell sehen 67 Prozent (+1) der Befragten die Arbeit von Grün-Schwarz positiv. Das ist der beste Wert für die Landesregierung in der laufenden Legislaturperiode. Und das gilt nicht nur in den Reihen von Grünen- (87 Prozent) und CDU-Anhängern (81 Prozent). Auch sieben von zehn SPD-Anhängern äußern sich wohlwollend. Kritik kommt mehrheitlich aus den Reihen der AfD: 74 Prozent der AfD-Anhänger sind mit der Arbeit der Landesregierung weniger oder gar nicht zufrieden.

Mehrheit hält Corona-Maßnahmen für ausreichend

Die aktuell steigenden Corona-Infektionszahlen befeuern die Diskussion um neue Alltagsauflagen: Gut jeder Vierte Befragte (27 Prozent) wünscht sich eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen. 59 Prozent halten die geltenden Regeln für ausreichend. Jeder Achte (12 Prozent) glaubt, dass die Corona-Vorgaben übertrieben seien. Ihnen gehen die bestehenden Maßnahmen zu weit.

 

Sorge um wirtschaftliche Entwicklung

Was die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie betrifft, blicken die Baden-Württemberger wieder etwas optimistischer in die Zukunft: Waren es im April noch 56 Prozent der Befragten, die sich große bis sehr große Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Monate machten, so sind aktuell 42 Prozent mit Blick auf die Wirtschaft beunruhigt.

  

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