"Wir müssen mehr arbeiten": Ist die 35-Stunden-Woche bei der Bahn ein Fehler?

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Böhnisch, Andreas

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Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat bei der Bahn die 35-Stunden-Woche durchgesetzt - also weniger Arbeit bei gleichem Lohn. Bis 2029 wird die Wochenarbeitszeit von jetzt 38 um drei Stunden reduziert, das Gehalt bleibt dabei aber dasselbe. Wer mehr arbeiten will, darf das und bekommt die zusätzlichen Stunden bezahlt. Die Deutsche Bahn folgt mit diesem Tarifvertrag dem Trend in vielen Branchen: kürzere Arbeitszeiten. Dirk Jandura, der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, hat im SWR dagegengehalten. Er findet, wir müssen mehr arbeiten - in der Woche, im Jahr, im Leben: "Volkswirtschaftlich entstehen sonst eine ganze Reihe von Problemen", sagte Jandura. Das beginne bei den Rentenzuschüssen, kürzere Arbeitszeiten hätten Auswirkungen auf die Inflation und die nächste Generation. Zudem werde die Arbeit knapper und teurer: "Das hat Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und darüber auch auf das Produktionspotenzial in Zukunft."

Welche Auswirkungen der Fachkräftemangel und die Migration auf die Arbeitszeiten haben und was eine 4-Tage-Woche für die Wirtschaft bedeuten würde, bespricht SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch mit Dirk Jandura.

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Böhnisch, Andreas