Kindergartenkinder sitzen an einem Tisch in Stuttgart (Baden-Württemberg) in einer Kindertagesstätte.

Vergleich der baden-württembergischen Großstädte

Kita-Gebühren für Kinder unter drei Jahren in Heilbronn am teuersten

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Oliver Diesem

Je nach Wohnort, Einkommen und Alter der Kinder müssen Eltern in BW unterschiedlich tief bei der Kita-Betreuung in die Tasche greifen. In Heilbronn sind die Kosten besonders hoch.

Landesweit sind in Heilbronn die Kosten für die Ganztagsbetreuung von Kindern unter drei Jahren für Durchschnittsverdiener am höchsten. Das zeigt die Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Dabei wurden die Gebühren in 82 deutschen Großstädten verglichen. Als Beispiel wurde ein Elternpaar mit einem zweijährigen Kind und einem Brutto-Jahreseinkommen von 50.000 Euro genommen. Für eine ganztägige Betreuung werden in Heilbronn monatlich 493 Euro fällig. Nur in den Städten, in denen das Einkommen der Eltern mitberücksichtigt wird, können die Gebühren für Besserverdiener noch höher ausfallen.

Unter den fünf teuersten Städten bei den Kita-Gebühren für zweijährige Kinder sind zwei weitere Städte aus Baden-Württemberg. Mannheim liegt mit 399 Euro pro Monat auf Platz zwei direkt hinter Heilbronn. Karlsruhe landet laut der Studie mit 313 Euro auf dem vierten Platz.

Reutlingen Spitzenreiter bei Gebühren für Kinder ab drei Jahren

Ab dem Alter von drei Jahren ist der Besuch einer Kita in Heilbronn für Kinder kostenlos. In Stuttgart müssen Eltern dagegen je nach Einkommen bis zu 149 Euro im Monat bezahlen, in Ulm werden in der höchsten Einkommensstufe bis zu 360 Euro fällig. Spitzenreiter ist Reutlingen mit bis zu 614 Euro pro Monat. Für die Berechnungen wurde eine Familie mit zwei Erwachsenen und einem Kind zugrunde gelegt.

Warum gehen die Kita-Gebühren so weit auseinander?

In Baden-Württemberg gibt es keine konkreten Regelungen zur Gestaltung der Gebühren. Im Kita-Gesetz steht lediglich, dass bei der Bemessung der Gebühren der wirtschaftlichen Belastung der Familien durch den Besuch der Einrichtungen und der Zahl der Kinder angemessen Rechnung getragen werden müsse, hieß es in dem Bericht des IW.

Fünf von neun der untersuchten Großstädte staffeln die Gebühren etwa nach dem Einkommen der Eltern, außerdem gibt es mit Ausnahme der Stadt Reutlingen unterschiedliche Kosten für die Betreuung von Kindern über und unter drei Jahren. Die Kosten für die Kinderbetreuung variieren innerhalb Baden-Württembergs deswegen teils stark. 

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