Ein neugeborener Säugling auf einem Stapel Handtücher

Kosten haben sich verdoppelt

Geburtshaus in Ravensburg verzögert sich

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Thea Thomiczek
SWR-Redakteurin Thea Thomiczek Autorin Bild
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Stefanie Baumann
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In Ravensburg soll auf Initiative von Hebammen ein Geburtshaus im ehemaligen Kloster Weißenau entstehen. Doch die voraussichtlichen Kosten haben sich mehr als verdoppelt, die Pläne sind ins Stocken geraten.

Die geplante Einrichtung eines neuen Geburtshauses in Ravensburg verzögert sich. Die zu erwartenden Kosten für die Sanierung und den Umbau des denkmalgeschützten Waschhauses im ehemaligen Kloster Weißenau haben sich mehr als verdoppelt. Betreiben will das Geburtshaus die sogenannte Hebammerei, ein von acht Frauen geführtes Unternehmen. Unter ihnen sind sechs Hebammen. Jetzt sucht die Stadt Ravensburg gemeinsam mit den Frauen nach einer Lösung.

Sanierung kostet mehr als zwei Millionen Euro

Das Geburtshaus soll für Gebärende ein intimer Ort und eine Alternative zur Klinik sein. Das historische Waschhaus sei dafür ideal, so die Hebammerei gegenüber dem SWR. Das Gebäude wurde von der Stadt Ravensburg in Erbpacht zur Verfügung gestellt, muss aber saniert und umgebaut werden. Doch die ursprünglichen Kosten von einer Million Euro haben sich inzwischen mehr als verdoppelt. Das sei für die Hebammerei, die die Hälfte der Kosten mit Spenden finanzieren wollte, nicht mehr leistbar, heißt es von den Frauen.

Im historischen Waschhaus war jahrzehntelang die Weißenauer Grundschule untergebracht. Danach betrieb der Kulturkreis Eschach dort sein Heimatmuseum.

Stadt Ravensburg will Geburtshaus

Die Stadt Ravensburg hat großes Interesse am Geburtshaus. Es wäre das erste dieser Art im weiten Umkreis, so Baubürgermeister Dirk Bastin. Man suche bis zum Sommer nach einer Lösung. Eine Möglichkeit wäre, dass die Stadt selbst den Umbau finanziert und das Waschhaus dann an die Hebammen vermietet. Eine andere Lösung könnte sein, einen privaten Investor mit ins Boot zu holen. Doch dann könnte die Miete für das Geburtshaus womöglich für die Hebammerei zu hoch werden.

Hebammen betreiben bereits kleines Geburtshaus

Die Hebammerei hat in Ravensburg bereits ein Haus, das sie seit rund einem Jahr nicht mehr nur für die Betreuung von Schwangeren nutzt, sondern auch als kleines Geburtshaus. Im vergangenen Jahr kamen dort 41 Kinder auf die Welt. Aber das Haus ist zu klein, es eignet sich nicht dauerhaft als Geburtshaus. Vergleichbare Angebote gibt es bislang nicht für werdende Eltern im Raum Ravensburg. Die nächsten Geburtshäuser liegen beispielsweise in Villingen-Schwenningen und St. Gallen.

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