Live-Blog zu Corona in Baden-Württemberg

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 7. Juli 2022

Stand

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

Lauterbach hofft auf Einigung beim Infektionsschutzgesetz

19:01 Uhr

Der Bundestag hat heute zum ersten Mal über das neue Infektionsschutzgesetz beraten. Damit soll vor allem der Schutz vulnerabler Gruppen im dritten Pandemie-Herbst und -Winter verbessert werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist zuversichtlich, dass sich die Ampelkoalition einig wird. Das sagte er im Bundestag. Hintergrund ist, dass das bisher geltende Infektionsschutzgesetz im September ausläuft und damit auch einige Regelungen und Verordnungsermächtigungen. Diese brauchen die Länder, um Corona-Verordnungen erlassen zu können. Ob das neue Gesetz weiterhin Maßnahmen wie eine Maskenpflicht ermöglichen soll, ist noch offen. Lauterbach will noch vor der Sommerpause Eckpunkte dazu vorlegen.

RKI: Auffrischimpfungen für Millionen Menschen in Deutschland

18:30 Uhr

Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht bei rund neun Millionen Menschen ab 18 Jahren Bedarf für eine Auffrischimpfung. In einem aktuellen Bericht heißt es: "Neben dem Beginn der Impfung bei Ungeimpften besteht auch bei den bisher lediglich Grundimmunisierten der Bedarf, Impflücken zu schließen." Begründet wird dies mit einer guten Schutzwirkung von Corona-Auffrischimpfungen gegen schwere Verläufe, auch bei der Omikron-Variante. Etwa 9,2 Millionen Menschen haben laut dem Bericht noch gar keine Impfung erhalten. Bei der Corona-Impfquote in Deutschland hat sich demnach zuletzt hauptsächlich bei der zweiten Auffrischimpfung für ältere Menschen noch etwas getan. Allerdings habe nach Daten bis Ende März die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen noch keine zweite Auffrischimpfung erhalten, hieß es. Erstimpfungen würden am wenigsten verabreicht.

Sieben-Tage-Inzidenz in BW leicht gestiegen

18:17 Uhr

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist im Vergleich zum Vortag erneut gestiegen. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, lag der Wert heute (16 Uhr) bei 681,8. Das ist ein Plus von 27,8 im Vergleich zum Vortag. Insgesamt gab es 16.464 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Vor einer Woche hatte die Inzidenz bei 564,4 gelegen. Auf den Intensivstationen im Land werden derzeit 118 Covid-19-Patientinnen und -Patienten behandelt. Das sind zwei weniger als am Vortag. Die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 4,5. Vor einer Woche hatte sie noch bei 3,9 gelegen. Das Landesgesundheitsamt meldet neun weitere Menschen, die an oder mit Covid-19 gestorben sind.

Umfrage: Mehrheit unterstützt Masken- und Testpflicht im Herbst

18:01 Uhr

Fast 70 Prozent der Menschen in Deutschland unterstützen eine Rückkehr zur Maskenpflicht im Herbst, wenn die Corona-Zahlen steigen sollten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der ARD. 28 Prozent lehnen eine erneute Maskenpflicht im Falle steigender Infektionszahlen ab. Gut die Hälfte der Befragten trägt aktuell freiwillig eine Maske, etwa im Supermarkt - ältere Menschen eher als jüngere. Eine allgemeine Testpflicht bei öffentlichen Veranstaltungen im Falle einer neuen Corona-Welle unterstützen etwa gleich viele Menschen (66 Prozent) wie die Maskenpflicht. Eine Schulschließung hingegen lehnen drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger laut der Umfrage ab.

Sicherheitsfirmen an Flughäfen haben mit Corona-Ausfällen zu kämpfen

17:35 Uhr

Probleme und teils lange Wartezeiten an den Flughäfen gehen auch auf coronabedingten Personalausfall bei den dafür zuständigen Sicherheitsfirmen zurück. Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen teilte heute mit, dass das Passagieraufkommen zu Spitzenzeiten aktuell nicht bewältigt werden könne, weil doppelt so viele Beschäftigte krank seien wie sonst üblich. Außerdem seien fünf bis zehn Prozent weniger Menschen als vor der Pandemie dort angestellt.

Linke fordern wieder kostenlose Corona-Tests

17:15 Uhr

Die Abschaffung der kostenlosen Corona-Tests für alle war aus Sicht von Linken-Regierungsvertretern aus Berlin, Bremen und Thüringen ein Fehler. In einer gemeinsamen Erklärung begründeten sechs Politikerinnen und Politiker dies damit, dass Menschen mit geringem Einkommen oder Berufen mit viel Kontakt zu anderen Menschen durch die Neuregelung gesundheitsgefährdet seien. Bei Kultureinrichtungen stehe die Existenz auf dem Spiel, auch die Teilnahme an entsprechenden Veranstaltungen werde erschwert.

Coronabedingter Personalausfall trifft Kinderkliniken

16:57 Uhr

Fachkräftemangel und zusätzliche coronabedingte Personalausfälle könnten die Kinderklinken in Baden-Württemberg besonders ab dem Herbst an ihre Grenzen bringen, weil dort sehr spezialisierte Fachkräfte arbeiten. Für diese finde man nur schwer Ersatz. "Unser Pflegepersonal und auch die Ärzte sind sehr bereit auch über ihre Grenzen hinauszugehen, aber wir kommen jetzt schon an diese", sagt Christian von Schankenburg, Landeschef des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands.

Mann findet Pakete mit Impfstoff auf seinem Grundstück

16:40 Uhr

In Michelfeld-Molkenstein (Kreis Schwäbisch Hall) hat ein Mann zwei Pakete mit Corona-Impfstoff und Trockeneis auf seinem Grundstück gefunden. Grund sei ein Versehen des zuständigen Logistikunternehmens, wie die Polizei mitteilte. Ursprünglich sollten die Impfstoff-Dosen in Schweden ankommen. Der Mann konnte die Herkunft der Pakete laut Polizei zunächst nicht zuordnen und öffnete sie. Er las demnach etwas auf dem Lieferschein, was er als "Stammzellen" deutete und stellte fest, dass die Pakete eine Luftfracht aus den USA waren. Die hinzugerufene Polizei konnte für Klarheit sorgen.

Klinikverbund OSK macht wegen Corona Verlust

15:49 Uhr

Die Corona-Pandemie hat im Oberschwabenklinikverbund für das schlechteste Geschäftsergebnis aller Zeiten gesorgt.

Ravensburg

Klinikverbund stellt Zahlen vor Oberschwabenklinik: Schlechtestes Bilanzergebnis seit Bestehen

Der Oberschwabenklinikverbund hat vergangenes Jahr sein bislang schlechtestes Ergebnis erwirtschaftet – ein Minus von knapp 15 Millionen Euro. Ein Grund dafür ist die Corona-Pandemie.

Ausfälle im ÖPNV im Großraum Ulm - wahrscheinlich wegen Corona

14:44 Uhr

Corona-Infektionen sind vermutlich der Grund, warum in diesen Tagen in und um Ulm viele Busse und Straßenbahnen nicht so fahren, wie es in den Fahrplänen steht. Der Krankenstand beim Fahrpersonal liegt nach Auskunft der SWU derzeit bei rund 20 Prozent. Dass die meisten an Corona erkrankt sind, konnte der Sprecher dem SWR nicht bestätigen, weil die Mitarbeitenden nicht sagen müssen, was sie haben.

Noch viele freie Ausbildungsplätze in BW

14:00 Uhr

Wenige Wochen vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres sind noch tausende Lehrstellen im Land nicht besetzt. Laut Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) gibt es noch über 38.000 freie Ausbildungsplätze. Allein in der Pflege werden noch 650 Azubis zur Pflegehelferin oder zum Pflegehelfer gesucht. Dabei geht es sowohl um Kranken- wie um Altenpflege. Wegen der Corona-Pandemie hat laut Kultusminsiterin Theresia Schopper (Grüne) die berufliche Orientierung in den Schulen nicht wie gewohnt stattfinden können. Deshalb gibt es verstärkte Bemühungen von der Landespolitik, auch im Internet und in den sozialen Netzwerken, um Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen.

Jugendliche büßen Optimismus ein

13:48 Uhr

Die Stimmung vieler junger Menschen in Europa ist trüber geworden. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov bewerteten die mehr als 6.000 im April befragten jungen Menschen in mehreren europäischen Ländern ihre eigenen Perspektiven so negativ wie nie. In Deutschland stieg der Anteil der Pessimisten seit 2017 von 29 auf 35 Prozent. An vorderster Stelle stehen dabei die Sorgen wegen des Klimawandels. Aber auch der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie machen den 16- bis 26-Jährigen zu schaffen. Gleichzeitig stieg aber auch der Anteil derer, die ihre aktuelle Gefühlslage positiv bewerten, von 31 auf 36 Prozent.

Bundesregierung will Krankenpflege entlasten

13:20 Uhr

Die Krankenhäuser in Deutschland sollen künftig so viele Krankenpflegerinnen und -pfleger beschäftigen, wie für eine gute Pflege tatsächlich gebraucht werden. Dazu bereitet der Bund ein sogenanntes Personalbemessungsinstrument vor, hieß es aus Regierungskreisen. Dabei sollen Patientinnen und Patienten in acht Leistungsstufen eingeteilt werden. Anhand dessen soll der Zeitbedarf für die Pflege in Minuten festgelegt werden, so die Deutsche Krankenhausgesellschaft. Sie schätzt, dass der Bedarf an Pflegezeit dadurch im Schnitt um 8,1 Prozent steigt. Ab Januar 2023 soll das Instrument erprobt werden, ein Jahr später dann in allen Kliniken verpflichtend sein. Verstöße können demnach spätestens ab 2025 bestraft werden. Durch coronabedingte Ausfälle hat sich der Personalmangel in der Pflege massiv verschärft.

Steigende Geburtenraten trotz Corona-Krise

11:57 Uhr

In Baden-Württemberg sind 2021 so viele Kinder zur Welt gekommen wie zuletzt vor 25 Jahren. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Landesamtes hervor. Überrascht zeigten sich die Statistiker, dass die Kinderzahl trotz der Corona-Pandemie anstieg, denn traditionell entschieden sich Familien in Krisen- und Umbruchzeiten seltener für Kinder. Spitzenreiter war demnach der Alb-Donau-Kreis mit 1,99 Kindern je Frau, Schlusslicht der Stadtkreis Heidelberg mit 1,1.

Corona-Impfung für Soldaten weiterhin verpflichtend

11:36 Uhr

Für Bundeswehrsoldaten bleibt die Corona-Impfung verpflichtend. So entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Donnerstag und wies damit die Klagen zweier Luftwaffenoffiziere zurück. Sie hatten gegen die Aufnahme der Covid-19-Impfung in die Liste der Pflichtimpfungen geklagt, da dies ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit verletze.

Pflege-Verband befürchtet Personalprobleme

9:13 Uhr

Aufgrund von steigenden Corona-Erkrankungen könnten sich die Personalprobleme in der Pflege nach Expertenangaben weiter verschärfen. Aktuell sei die Corona-Lage in den Pflegeheimen noch beherrschbar, doch man müsse aufpassen, dass es nicht wie in den Krankenhäusern zu Personalengpässen komme, mahnte die Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Pflege, Isabell Halletz, gegenüber der "Rheinischen Post". Im vergangenen Jahr sei es gelungen, durch regelmäßiges Testen und die Einhaltung der Corona-Regeln die Zahl der Personalausfälle stabil zu halten. Halletz ergänzte, selbst wenn die Heime gut durch den Winter kämen, werde Personalmangel in der Altenpflege ein Dauerproblem, dass die Versorgung der Pflegebedürftigen gefährde.

Kunstmesse: "art Karlsruhe" erstmals nach zwei Jahren Corona-Pause

8:40 Uhr

Erstmals seit zwei Jahren findet von heute bis Sonntag die Kunstmesse "art Karlsruhe" statt. Zu sehen gibt es Kunstgeschichte aus 120 Jahren, von Klassischer Moderne bis zur Gegenwart. In diesem Jahr wurde die Messe bereits vom Frühjahr in den Sommer verlegt.

Rheinstetten/Karlsruhe

Kunst aus den letzten 120 Jahren Kunstmesse "art Karlsruhe" feiert nach Coronapause ihr Comeback

Vom 07. bis zum 10. Juli findet die art Karlsruhe auf dem Messegelände statt. Seit 2004 mischt sie im internationalen Messegeschehen mit.

Experten: Schulvermeidung hat seit Corona zugenommen

8:27 Uhr

Das Problem der Schulvermeidung hat Experten zufolge durch die Pandemie zugenommen. Die Situation sei alarmierend, sagte Thomas Thor, Leiter der Fachstelle Schulvermeidung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Hannover. Corona wirke wie ein Katalysator, zahlreiche Schüler seien während Lockdown und Homeschooling unter dem Radar geblieben und zum Teil komplett abgetaucht. Der Fernunterricht habe zudem die ohnehin stark ausgeprägte Abhängigkeit des Schulerfolgs von der sozialen Herkunft verstärkt, so Förderpädagoge Heinrich Ricking, Professor an der Universität Leipzig. Erfolgreicher digitaler Unterricht erfordere ein förderliches Umfeld und stabile Unterstützungsstrukturen, so Ricking.

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 690,6

8:18 Uhr

Die deutschlandweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen - von 678,8 gestern auf 690,0 am heutigen Donnerstag. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Institut (RKI) hervor (Stand: 5 Uhr). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit davon aus, dass eine Vielzahl der Infektionen gar nicht vom RKI erfasst werden. Das liegt vor allem daran, dass nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests werden in der Statistik des RKI berücksichtigt. Zudem können Nachmeldungen oder Probleme bei der Übermittlung zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Donnerstag, 7. Juli 2022

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Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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