Vorsicht vor Maiglöckchen und Herbstzeitlose

Wie Sie Bärlauch und seine Doppelgänger erkennen

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Steffi Stronczyk
Steffi Stronczyk (Foto: SWR)
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Bärlauch schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch gesund. Und im Wald als Wildpflanze frei verfügbar. Doch Vorsicht: Maiglöckchen und Herbstzeitlose sehen Bärlauch zum Verwechseln ähnlich – und sind giftig!

Viele kennen Bärlauch auch als "Wilden Knoblauch", der im Frühjahr besonders in Wäldern seinen Duft verbreitet. Er eignet sich ideal zum Kochen – doch beim Pflücken ist Vorsicht geboten, wie SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer erklärt.

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Bärlauch im eigenen Garten pflanzen

Wer Bärlauch im Garten anpflanzen möchte, sollte die Pflanze direkt im Topf kaufen, so Bauer. Schließlich gibt es die Pflanze momentan überall zu kaufen und es sei auch der ideale Zeitpunkt, um Bärlauch im Garten anzupflanzen. "Ich würde dann aber im ersten Jahr auf die Ernte verzichten und danach immer nur ein bisschen von der Pflanze ernten", sagt die Gartenexpertin. So hält sich die Pflanze länger.

Es ist der ideale Zeitpunkt, Bärlauch im Garten anzupflanzen.

Standort für Bärlauch im Garten

Ist der Bärlauch gekauft, muss ein guter Standort her. Als Waldpflanze braucht er im Garten eher einen halbschattigen Bereich sowie frischen Boden, der nährstoffreich und humos, also humsreich ist. Besonders wichtig ist außerdem, Bärlauch nicht neben Maiglöckchen oder Herbstzeitlose zu pflanzen. Diese beiden giftigen Pflanzen gelten als Doppelgänger von Bärlauch und sind nach dem Pflanzen nur noch schwer zu unterscheiden.

Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen und Herbstzeitlose

Beim Pflücken von Bärlauch sollte insbesondere in freier Natur genauestens darauf geachtet werden, ob es sich nicht doch um eine andere Pflanze halten könnte. Sowohl Herbstzeitlose als auch Maiglöckchen sind für uns Menschen tödlich, betont auch Natalie Bauer.

Bärlauch hat matte Blattunterseite

Der wilde Knoblauch unterscheidet sich in einigen Punkten von seinen Doppelgängern. So hat Bärlauch immer eine matte Blattunterseite. "Als Laie weiß man aber gar nicht, was matt und was glänzend ist", warnt die SWR1 Gartenexpertin. Es lohnt sich also immer, die Blätter zu sammeln und genau miteinander zu vergleichen.

Blatt vom Bärlauch im Vergleich mit Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab | Wie Sie Bärlauch und seine Doppelgänger erkennen (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Manfred Ruckszio)
Bärlauch hat mehrere giftige Doppelgänger, wie Maiglöckchen , Herbstzeitlose und Aronstab (v. l. n. r.).

Blätter wachsen unterschiedlich

Bärlauch wächst auch anders als die giftigen Pflanzen. Er wächst mit einem einzelnen dünnen Stiel aus dem Boden und pro Stiel wächst beim Bärlauch nur ein Blatt, das breit und oval ist.

Die Blätter der Herbstzeitlose sind länglich, oval und etwas härter. Wie auch beim Maiglöckchen wachsen mehrere Blätter aus einem Stiel. Maiglöckchenblätter sind im vergleich ebenfalls fester als das weiche Bärlauchblatt.

Standort ist keine Garantie für Bärlauch

Als typische Waldpflanze wächst Bärlauch gerne im Unterholz und mag frischem feuchten Boden. Manchmal ist er auch in Parks unter Laubbäumen zu finden. Doch auch hier gilt: der Standort der Pflanze keine Garantie, dass es sich wirklich um Bärlauch handelt. "Denn", erklärt Natalie Bauer, "das Maiglöckchen oder der Aronstab wachsen an exakt dem gleichen Standort". Im Zweifel ist es also besser, auf die gepflückte Pflanze zu verzichten.

Man muss wirklich auf die Blätter und auf die Wuchsform achten.

Bärlauch auch nach der Blüte essbar

Die gute Nachricht ist: hat man erstmal Bärlauch da, kann man die Pflanze in all ihren Teilen nutzen. "Man kann alles vom Bärlauch essen, die Blüten, den Stiel, sogar die kleinen Zwiebeln", so die Gartenexpertin. Bärlauch wird außerdem nach der Blüte auch nicht giftig und kann zu jedem Zeitpunkt der Blüte problemlos gegessen werden.

Über unsere Gartenexpertin

Gartenbloggerin und Gartenplanerin Natalie Bauer (Foto: (c)  Natalie Bauer / https://wildes-gartenherz.de/)
Gartenbloggerin und Gartenplanerin Natalie Bauer

Die SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer bloggt unter "Wildes Gartenherz" regelmäßig über ihren Garten und gibt "gerne mit humorvollem Mundwerk" hilfreiche Tipps rund um Garten und Pflanzen.

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