Lukas Dauser und die deutschen Turner können für Olympia planen.

Turnen | WM in Antwerpen

Deutsche Turner machen Olympia-Start perfekt

Stand

Die Olympia-Teilnahme der deutschen Turner ist perfekt. Die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) belegte bei der WM in Antwerpen in der Qualifikation des Mannschafts-Mehrkampfes den fünften Platz und sicherte sich damit das Ticket für die Spiele in Paris 2024.

Lukas Dauser (Unterhaching), Pascal Brendel (Wetzlar), Lukas Kochan (Cottbus), Nils Dunkel und Nick Klessing (beide Halle/Saale) hatten am Samstag mit 248,862 Punkten Platz vier in der Zwischenwertung belegt. Zum Abschluss der Ausscheidung am Sonntag zog nur noch Kanada vorbei. Damit ist dem deutschen Team der für die Olympia-Qualifikation nötige Platz nicht mehr zu nehmen.

Bundestrainer Belenki: "Der schwierigste Wettkampf meines Lebens als Trainer"

Durch den fünften Rang sicherte sich das Quintett nicht nur den Startplatz für Olympia, sondern qualifizierte sich zudem für das Finale im Team-Wettbewerb am Dienstag. "Ich bin schon zufrieden. Die Leistung, die die Jungs abgeliefert haben, war Wahnsinn. Das war der schwierigste Wettkampf meines Lebens als Trainer", sagte Bundestrainer Valeri Belenki.

Dauser turnt zudem als 13. der Ausscheidung im Einzel-Mehrkampf am Donnerstag sowie am Sonntag im Barren-Finale. An seinem Paradegerät hatte der Olympia- und WM-Zweite mit 15,300 Punkten die Qualifikation gewonnen. Nils Dunkel erreichte als Achter das Finale am Pauschenpferd am Samstag.

Antwerpen

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Dritte Verletzung bei den deutschen Turnerinnen

Die deutschen Turnerinnen scheinen hingegen vom Verletzungspech verfolgt. Zwei Tage vor der Qualifikation im Mannschafts-Mehrkampf am Montag bangt das Team von Bundestrainer Gerben Wiersma bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen um den Einsatz von Lea Marie Quaas. Die 18-jährige Chemnitzerin hat sich im Podiumstraining am Freitag eine Knieblessur beim Sprung zugezogen. Ihr Einsatz sei fraglich, teilte der Deutsche Turner-Bund (DTB) am Samstag mit. Eine Entscheidung solle am Sonntagvormittag fallen. Anna-Lena König (Karlsruhe) würde als Ersatz ins Team rücken.

Pauline Schäfer-Betz am Schwebebalken
Die Schwebebalken-Weltmeisterin von 2017 Pauline Schäfer-Betz bringt jede Menge Erfahrung in die Riege. Die gebürtige Saarländerin vom KTV Chemnitz ist mehrfache deutsche Meisterin. Die richtige Balance hält die 26-jährige auf ihrem Paradegerät, dem Schwebebalken. Bild in Detailansicht öffnen
Sarah Voss am Schwebebalken
Lange musste Sarah Voss wegen einer Verletzung um die WM-Teilnahme bangen. Nun ist die 23-jährige Studentin vom TZ DSHS Köln wieder fit und führt als Aktivensprecherin gemeinsam mit Pauline Schäfer-Betz die deutsche Riege an. Das Ziel ist klar: Die Olympischen Spielen 2024 in Paris. Bild in Detailansicht öffnen
Meolie Jauch
Meolie Jauch holte bei den Jugend-Europameisterschaften im letzten Jahr die Bronzemedaille. Nun verstärkt die 16-jährige Schülerin vom MTV Stuttgart das deutsche WM-Team in Antwerpen. Bild in Detailansicht öffnen
Lea Quaas
Ihre erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft konnte Lea Quaas bereits im letzten Jahr in Liverpool verbuchen. Die 18-jährige Schülerin vom TuS Chemnitz-Altendorf holte bei den Deutschen Meisterschaften Gold am Boden. Ihr größtes Ziel: Die Teilnahme am Teamwettbewerb bei den Olympischen Spielen in Paris 2024. Bild in Detailansicht öffnen
Karina Schönmaier
Eine weitere Athletin von der TuS Chemnitz-Altendorf ist Karina Schönmaier. Die 18-jährige Sportsoldatin ist eine echte Spezialistin am Sprung. Bei den Deutschen Meisterschaften 2022 und 2023 holte die gebürtige Bremerin jeweils Silber. Bild in Detailansicht öffnen
Anna-Lena König
Nach dem Ausfall von Emma Malewski rückte die 17-jährige Anna-Lena König in die Mannschaft nach. Die Schülerin vom KRK Karlsruhe hat bereits im letzen Jahr an den Weltmeisterschaften in Liverpool teilgenommen und holte bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften Silber am Boden. Bild in Detailansicht öffnen
Elisabeth Seitz
Zum Zuschauen verdammt: Elisabeth Seitz wird ihr Team bei der WM in Antwerpen von außen unterstützen. Im Training verletzte sich die deutsche Rekordmeisterin bei einem Doppeltwist-Element am Boden. Diagnose: Achillessehnenriss am rechten Fuß. Bild in Detailansicht öffnen
Andreas Toba
Andreas Toba verletze sich beim Podiumstraining in Antwerpen, nur zwei Tage vor dem Wettkampf. Der 32-jährige mehrfache Deutsche Meister bleibt in Antwerpen, um sein Team anzufeuern. Unvergessen bleibt sein Auftritt bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016. Am Boden zog er sich einen Kreuzbandriss zu, turnte trotz Schmerzen danach seine Übung am Pauschenpferd und erzielte dabei die Höchstwertung im deutschen Quartett. Bild in Detailansicht öffnen
Nils Dunkel
Nils Dunkel holte bei den Europameisterschaften 2022 in München die Bronzemedaille am Pauschenpferd. Für den 26-jährigen Sportsoldat vom SV Halle wären es bei einer Qualifikation die zweiten Olympischen Spiele nach Tokio 2020. Bild in Detailansicht öffnen
Lukas Dauser
Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio gewann Lukas Dauser Silber am Barren. Der 30-jährige Sportsoldat vom TSV Unterhaching erhielt nach seinem Erfolg in Tokio das Silberne Lorbeerblatt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Vergangenes Jahr gewann er auch Silber bei der WM am Barren. Bild in Detailansicht öffnen
Pascal Brendel
Mit seinen 20 Jahren ist Pascal Brendel nicht nur mehrfacher deutscher Junioren-Meister, im letzten Jahr holte er bei den Deutschen Meisterschaften auch Gold am Pauschenpferd. Außerdem hat der Geräteturner vom TV Wetzlar in diesem Jahr noch einmal nachgelegt und gleich drei Medaillen abgeräumt. Silber am Pauschenpferd und Gold im Mehrkampf und beim Sprung. Bild in Detailansicht öffnen
Lucas Kochan
Bei den Europameisterschaften in Antalya erreichte Lucas Kochan mit der Mannschaft den fünften Platz. Der 23-Jährige Sportsoldat vom SC Cottbus nimmt zum ersten Mal an Weltmeisterschaften teil. Bild in Detailansicht öffnen
Nick Klessing
Nick Klessing ersetzt den verletzten Andreas Toba und komplettiert damit die Riege der Männer. Für den 25-jährigen Bundespolizisten war die Europameisterschaft in Antalya in diesem Jahr der erste internationale Wettkampf nach einer längeren Verletzungspause. Im Juli holte er bei den Deutschen Meisterschaften Gold an den Ringen und Silber im Mehrkampf. Bild in Detailansicht öffnen

Zuvor waren bereits die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz (Stuttgart) wegen eines Achillessehnenrisses sowie Emma Malewski ausgefallen. Die ehemalige Schwebebalken-Europameisterin hatte sich bei einem Trainingssturz kurz vor der WM an ihrem Paradegerät die Syndesmose im linken Fuß gerissen. Ohne die beiden besten deutschen Mehrkämpferinnen 2023 müssen die DTB-Frauen bei der WM in Antwerpen antreten. Es ist die einzige Chance, sich als Team für die Olympischen Spielen zu qualifizieren.

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Autor/in
SWR