Leichtathletik-Paralympic-WM

Niko Kappel: Mit Bier-Ritual zum WM-Titel

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Autor/in
Stefan Sander
Stefan Sander arbeitet seit Januar 2024 als Redakteur bei SWR Sport.

Am 17. Mai beginnt die Leichtathletik-Paralympic-Weltmeisterschaft in Japan. Kugelstoßer Niko Kappel will mit einem ganz besonderen Ritual die Goldmedaille gewinnen.

Erst vor wenigen Tagen hat der Para-Leichtathlet Niko Kappel seinen eigenen Weltrekord im Kugelstoßen gebrochen. Beim Leichtathletik-Meeting in Hechingen ist es ihm gelungen, die 15-Meter-Grenze zu durchbrechen. Kappel hat seinen Weltrekord von 14,99 Meter auf 15,07 Meter um acht Zentimeter verbessert. Der Athlet des VfB Stuttgart ist vor der Weltmeisterschaft in Topform.

Niko Kappel hat vor Para-WM Training angepasst

Der 29-Jährige hat im Training seinen Anlauf verändert. "Ich mache jetzt einen kleinen Auftakt zu Beginn, der mir gut tut", sagte Kappel bei SWR Sport. Daher reist der Kugelstoßer mit einem "mega guten Gefühl" nach Kobe. Am Freitag wird Kappel nach Japan reisen und am Montag um den WM-Titel kämpfen.

Kappel peilt den Titel an

Seine letzte Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft hat Niko Kappel vor sieben Jahren in London gewonnen. In Japan sei es daher mal wieder Zeit für den Spitzenplatz auf dem Podium: "Es wäre falsch zu sagen, dass es schön wäre, unter den ersten vier zu landen. Am liebsten will ich schon gerne Gold gewinnen."

Die Erwartungen an einen selbst sind hoch.

Bier-Ritual vor dem Wettkampf

Damit setzt Kappel sich selbst unter Druck. "Wichtig ist es trotzdem locker zu bleiben und im Wettkampf die Technik abzurufen." Außerdem versucht Kappel mit guter Ernährung und ausreichend Schlaf an sein Leistungsmaximum zu kommen. Der Para-Leichtathlet hat vor seinen Wettkämpfen ein ganz besonderes Ritual.

Am Abend davor gibt es ein Bierchen.

Allerdings sieht Kappel von seinen Leistungen her noch Luft nach oben. In der Vergangenheit fehlte ihm oft die Konstanz. "Das positive überwiegt trotzdem".

Para-WM & Paralympics in einem Jahr

Wegen der Covid-19-Pandemie mussten die Weltmeisterschaften zuerst auf 2022 und schließlich auf 2024 verschoben werden. Dieses Jahr finden auch die Paralympics in Tokio statt. WM und Paralympics in einem Jahr sind laut Kappel von der Belastung her kein Problem. "Eine Weltmeisterschaft macht den Reiz nur noch größer."

Ein neues Ziel habe Kappel sich schon gesetzt: "15 Meter war ein großes Ziel. In den Tagen danach wollte ich dann einfach noch weiter stoßen", so Kappel. "Theoretisch kommen nach 15 Meter 16 Meter - das ist utopisch. Aber weil es sich cool anhört und cool aussieht: 15,15 Meter."