Vier Wochen musste Dieter seinen Comicladen in Tübingen wegen Corona schließen. Eine zweite, längere Schließung würde er, so wie viele andere kleine Läden, nicht überstehen.
Dieter betreibt seit 20 Jahren einen Comicladen in Tübingen und darf ihn nun nach den coronabedingten Schließungen wieder öffnen. Gleich am ersten Tag trifft er viele bekannte Gesichter. „Viele Stammkunden, die uns Gott sei Dank unterstützen, waren schon wieder da. Ich bin guter Dinge, dass es weiter vorangeht”, sagt Dieter.
Wie viele andere kleine Läden musste er seinen Laden für vier Wochen schließen. Für Dieter bedeutete das: Existenzangst. „Am Anfang wusste man ja nicht, wie lange das geht. Drei Monate, vier Monate? Und trotz der Wiedereröffnung muss ich vielleicht nächste Woche wegen irgendeiner Statistik wieder schließen. Die Existenzangst ist nach wie vor da.“ Dieter hat jetzt eine Plexiglasscheibe an der Kasse montiert und ausreichend Desinfektionsmittel besorgt. Trotzdem ist für ihn klar:
Nicht auf jeden Partner ist Verlass
Aus der Zeit der Schließung hat Dieter Lehren gezogen: Er bestellt weniger, damit er bei einer erneuten Schließung nicht auf der Ware sitzen bleibt. „Die Rechnung müsste ich nämlich trotzdem bezahlen. Einige Firmen waren in der schwierigen Zeit allerdings sehr kulant und haben einen Aufschub der Zahlung bewilligt.“ Andere Firmen seien nicht so hilfsbereit gewesen.
„In der Krise hat man gemerkt, auf welche langjährigen Partner man sich verlassen kann und auf welche nicht. Es gibt Firmen, deren Produkte ich jetzt aus diesem Grund aus dem Sortiment nehme. So konsequent bin ich. Wenn es zu einer zweiten Schließung käme, wird es einige Läden verspulen.“ Auch sein Comicladen würde das über einen längeren Zeitraum nicht überleben.
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