CD | SWR Vokalensemble

Heinz Holliger: choral utopia

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"Ich brauche einen musikalischen Diskurs", sagt Heinz Holliger. Das beschreibt sehr genau den Duktus seiner kompositorischen Arbeit. Sie stützt sich nicht wie diejenige von Boulez auf Tabellen, aber auch nicht auf die Klangteppiche der Spektralisten oder Ligetis. Gerade in seinen Vokalwerken überlässt er sich den Assoziationen, die einzelne Worte bei ihm auslösen und weitere Assoziationen generieren.

"Shir Shavur", Zerbrochenes Lied, ist der Titel eines Chorzyklus, den Holliger auf 12 Gedichte David Rokeahs verfasste. Holliger komponierte sowohl die hebräische als auch die deutsche Fassung des Texts, die Idee des Diskurses wird dadurch sichtbar. Dieses Prinzip ist auch in den verschiedenen Besetzungen des Chores wirksam. Es gibt antiphonale, also doppelchörige Sätze, aber auch responsoriale Sätze, also solche für Soli und Chor.

In "Utopie Chorklang" teilt er den Chor in drei Gruppen zu je 12 Stimmen, die wie ein Orgelregister verschieden gestimmt sind. Dabei singt die 2. Gruppe ihren Text wie notiert, während Gruppe 1 einen Drittelton höher, die Gruppe 3 einen Drittelton tiefer intoniert.

Titel-Liste

Shir Shavur
12 Gedichte von David Rokeah für gemischten Chor mit Soli a cappella

Psalm
für 16 Solostimmen a cappella

hölle himmel
Motette nach Gedichten von Kurt Marti

Rosa Loui
4 Gedichte in Berner Umgangssprache für gemischten Chor a cappella
» Reinhören

Utopie Chorklang *
für 3 zwölfstimmige Chorgruppen (im Dritteltonabstand)

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Autor/in
SWR