Glems Streuobstparadies

Bei der Arbeit die Schönheit der Natur genießen

Streuobstparadies in Glems: Von der Rettung alter Obstsorten bis zum Mostbesen

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Katharina Kregel
Katharina Kregel ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.
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Anna Priese
Anna Priese ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Baumpflege, Hobby-Imker, Mostbesen – in Metzingen-Glems widmen viele Menschen ihre Zeit dem Streuobstwiesen. Auf ganz unterschiedliche Arten.

Im Metzinger Ortsteils Glems (Kreis Reutlingen) steht das Streuobst im Mittelpunkt. Gerade jetzt im Frühjahr gibt es viel zu tun, denn die Bäume wollen gepflegt und das Obst verwertet werden. Die Glemser sind voll engagiert.

Baumpflege und Rettung alter Streuobstsorten 

Das kleine Örtchen Glems liegt mittendrin im schwäbischen Streuobstparadies – einer Fläche von 26.000 Hektar. Eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften zwischen Alb und Neckar mit etwa eineinhalb Millionen Obstbäumen. Und die brauchen Pflege. Der Landkreis Reutlingen hat deswegen einen eigenen Kreisberater dafür, der sich auch um den "Sortenrettungsgarten" kümmert. 

Freundschaft im Streuobstparadies 

Manche Glemser kennen sich schon ewig – wie zum Beispiel Willy Müller und Reiner Wahl. Die zwei Freunde verbindet ihre Liebe zum Handwerk, zum Humor und natürlich zum Streuobst. Sie engagieren sich auch im einzigen Obstbaumuseum Deutschlands und bieten dort unter anderem Führungen an. Und eins ist klar: ohne Bienen kein Streuobst. Um die kümmert sich in Glems zum Beispiel ein 83-jähriger Hobby-Imker.

Most aus eigener Herstellung 

Wo es Streuobstwiesen gibt, dürfen sie nicht fehlen: die Mostbesen. Maximal vier Monate im Jahr dürfen die Besenwirtschaften geöffnet haben – meist im Frühjahr und Herbst. Dort gibt es dann hausgemachte Speisen und natürlich Most oder den einen oder anderen Schnaps. Für einen Glemser Mostbesen-Betreiber bedeutet das viel Arbeit und Leidenschaft.  

Wanderungen und Kultur in Glems  

Wer das Örtchen Glems mit seinen 1.100 Einwohnern besucht, kann viel erleben. Zum Beispiel eine QR-Code-Wanderung mit der ganzen Familie. Kontrastprogramm bietet die Kulturkneipe Hirsch mit Folkrock auf Schwäbisch. Der Rossfels über 770 Meter bietet über eine grandiose Aussicht über die Glemser Streuobstwiesen.   

In SWR Landesschau-Serie Menschen in Glems begleitet 

Die SWR Landesschau Baden-Württemberg war vor dem Frost eine Woche lang in Glems unterwegs. Daraus entstand eine Serie, die die Verbundenheit der Bewohner mit den Streuobstwiesen rund um den Ort zeigt. Die Serie ist bis 10. Mai (außer am 9. Mai) in der Landesschau Baden-Württemberg ab 18:15 Uhr zu sehen.  

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