Geschwister gefunden

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AUTOR/IN
Marius Zimmermann

„Ich bin die reichste Frau auf der ganzen Welt! Ich habe nämlich wunderbare Geschwister.“

Lange Zeit weiß Esther gar nicht, dass sie Geschwister hat. Schon mit vier Tagen wird sie adoptiert, wächst wohlbehütet auf. Doch wegen ihrer Hautfarbe und ihres feurigen Temperaments wird sie gemobbt und ausgegrenzt. „Meine Adoptiveltern sind gutbürgerlich, deutsch, brav. Ich bin da aus dem Rahmen gekippt. Ich hätte gerne jemanden gehabt, der mich hätte verstehen können – jemanden, wo ich mich hätte anlehnen können.“

Die Suche nach der Familie beginnt

Im späten Teenager-Alter beginnt die Suche nach ihren Wurzeln. „Ich wollte wissen, warum ich so bin wie ich bin. Ich wollte keine neue Familie suchen, sondern nur wissen, was in mir der Teil ist, der so anders ist.“

Alles was sie hat: eine alte Autogrammkarte ihres Vaters aus den 60er Jahren – ein afrikanischer Musiker mit dem Künstlernamen Billy Kaot. In Europa nur mäßig erfolgreich und für Esther unmöglich, ihn so zu finden.

Erst ein DNA-Test bringt sie 2019 weiter. Über eine Datenbank findet sie eine Cousine dritten Grades. Die liefert ihr die Informationen, nach denen sie vorher so lange vergeblich gesucht hat: Esther ist nicht allein! Sie hat Halbgeschwister, sogar sechs! Alle vom gleichen Vater und unterschiedlichen Müttern.

„Ich hätte innerlich explodieren können! Mit ganz vielen Schmetterlingen, aber auch mit ganz vielen Tränen, weil eine wahnsinnig große Last von meinen Schultern gefallen ist. Ich dachte, ich kann fliegen.“

Sie nimmt Kontakt auf und findet ihre vier Halbschwestern und zwei Halbbrüder überall in der Welt verteilt: Schweden, Griechenland, Deutschland, Spanien und im Kongo.

Wegen Corona bleibt es zunächst bei Videotelefonaten. Im letzten Jahr trifft sie erstmals ihre Schwestern Alina und Linda in Griechenland. Jetzt sind beide für ein paar Tage zusammen in Esthers Heimatstadt Worms. Und Esther genießt jede einzelne Sekunde dieses Treffens.

„Ich bin nicht allein, nie mehr, nie, nie mehr! Und keiner kann mir die Familie, meine Schwestern mehr wegnehmen.“

Tübingen

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Marius Zimmermann